Prüfungsangst hat nicht nur einen Ursprung, sondern wird von mehreren Faktoren hervorgerufen und beeinflusst.
Gedankliche Bewertung der Prüfungssituation
Prüfungsangst entsteht, wenn die Prüfung als bedrohlich für die Selbstachtung und die berufliche Karriere erlebt wird und gleichzeitig die eigene Fähigkeit, die Situation gut zu bewältigen als gering eingeschätzt wird. Durch eine negative Bewertung der Situation “Ich werde eine Prüfung ablegen”, werden Angstgefühle und die entsprechenden körperlichen Symptome ausgelöst.
Kindheit und Erziehung
Manche Eltern stellen hohe Leistungsansprüche an ihre Kinder. Sie bieten wenig Unterstützung bei der Lösung von Problemen und reagieren mit Bestrafung, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden. Die Kinder verinnerlichen den Leistungsanspruch ihrer Eltern und lehnen sich in ihrem Erwachsenenleben selber ab, wenn sie einmal nicht erfolgreich sind.
Manchmal werden alte Konflikte und Gefühle, die aus Erfahrungen mit elterlichen Autoritäten stammen, auf Prüfer und die Prüfungssituation übertragen. Dies führt zur irrationalen Überhöhung der Prüfenden und zu übermäßigen Ängsten.
Frühere Erfahrungen mit Prüfungen
Schlechte Erfahrungen mit Prüfungen in der Vergangenheit können Prüfungsangst verstärken.
Anforderungen der Leistungsgesellschaft
Leistung und Erfolg haben einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Viele Menschen definieren daher ihr Selbstwertgefühl über Leistungen im Beruf. Je stärker diese Haltung verinnerlicht ist, desto größer ist die Angst vor dem Versagen und damit die Prüfungsangst.
Finanzielle Situation
Studenten, die sich selbst finanzieren und kein großes finanzielles Polster haben, sind oft unter Druck, ihr Studium zügig und mit guten Noten abzuschließen, um möglichst schnell Geld verdienen zu können.