Die überwiegende Mehrheit aller Raucher – etwa 80 Prozent – versucht mindestens einmal im Leben mit dem Rauchen aufzuhören, aber nur ca. 1-5 Prozent schaffen es dauerhaft, der Zigarette zu entsagen.
Ein Grund dafür ist der extrem hohe Suchtfaktor von Nikotin, der relativ schnell zu einer seelischen und später meist auch zur körperlichen Abhängigkeit führt. Nach Meinung der Experten ist Nikotin sogar stärker suchterzeugend als Heroin, Kokain, Alkohol oder Marihuana. Bei manchen Menschen reichen schon einige Tage gelegentliches Rauchen, um abhängig zu werden.
Die hohe Suchtgefahr wird vor allem der raschen Wirkung des Nikotins zugeschrieben. Bereits Sekunden nach der Inhalation entfaltet das Gift im Gehirn seine Wirkung. Beim ersten Konsum reagiert der Mensch noch mit Übelkeit und Schwindel. Doch der Körper gewöhnt sich schnell an das Nikotin. Dann überwiegen die angenehmen psychischen Effekte wie gesteigerte Aufmerksamkeit, verbesserte Gedächtnisleistung, Abnahme von Erregung, Stress, Angst oder Aggression. Je nach Stimmungslage und Dosis kann Nikotin beruhigend oder anregend wirken. Außerdem wird das Hungergefühl verringert.
Beim starken Raucher hält die Wirkung etwa 30 Minuten an, beim Nichtraucher bis zu 2 Stunden. Wird das Nikotin dann nicht mit der nächsten Zigarette nachgeliefert, empfindet der Raucher Entzugserscheinungen wie Nervosität und Unruhe, Gereiztheit und Aggressivität, Konzentrations- und Schlafstörungen, Depressionen und gesteigerter Appetit.
Eine wichtige Rolle für den hohen Suchtfaktor des Rauchens spielt auch die sogenannte Konditionierung , also die Verknüpfung des Rauchens an bestimmte persönliche Erlebnisse, Situationen oder Tätigkeiten, z.B. Rauchen in Gesellschaft, nach dem Essen oder in der Pause.