Was oft mit einer verstopften Nase und typischen Erkältungszeichen beginnt, mündet bei einigen Menschen in einer chronischen Nasen-Nebenhöhlenentzündung. Der Druck im Kopf wird immer stärker, besonders wenn man sich bückt, und das Krankheitsgefühl wird nicht geringer.
Die akuten Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) wird häufig mit Antibiotika erfolgreich behandelt. Damit ist das Problem aber bei weitem nicht gelöst, weil die Enge der Nebenhöhlen und deren Abflussbahnen ideale Bedingungen für eine Chronifizierung bieten. Die Symptome kehren immer wieder zurück und es wird von Mal zu Mal schwieriger, diese in den Griff zu bekommen.
Es handelt sich bei den Nasen-Nebenhöhlen um ein Labyrinth kleiner Kammern, die mit Luft gefüllt sind und in den Gesichtsknochen angeordnet sind. Es gibt die Stirnhöhlen, Nasen-Nebenhöhlen und die Kieferhöhlen, in denen sich eine Entzündung abspielen kann.
Am häufigsten sind allerdings die Nasen-Nebenhöhlen betroffen, die mit Schleimhaut ausgekleidet sind, die Schleim produzieren, um den Nasenraum feucht zu halten. Die Entzündungen entwickeln sich meist, wenn die Schleimhaut geschwollen ist und die kleinen Öffnungen der Nebenhöhlen zur Nase hin verstopft sind. Der Schleim kann nicht mehr abfließen und sammelt sich in den Nebenhöhlen an. Aufgrund des erhöhten Drucks kann dies bereits schmerzhaft sein.
Auf diesem Nährboden siedeln sich bevorzugt Fremdkeime an, bei denen es sich anfangs meist um Viren handelt, und auch um Bakterien, die sich in der Folge dort ansiedeln. Mit der zunehmenden Vermehrung der Keime entzünden sich die Schleimhäute und schwellen an. Auch produzieren sie dann vermehrt Schleim, so dass der Druckschmerz im Gesichtsschädel immer mehr ansteigt. Damit steigt auch das Krankheitsgefühl, es kann zu Fieber und extremen Schmerzen führen.
Meist folgt eine akute Nebenhöhlenentzündung unmittelbar nach oder während einer Erkältung. Zunächst können sich die Beschwerden bessern, um danach umso heftiger auszubrechen. Dies spricht dafür, dass sich zu den normalen Erkältungsviren eine bakterielle Infektion gesellt hat. Spätestens dann sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen, der dann Antibiotika verordnet.
Bei chronischer Form der Sinusitis empfiehlt es sich, dass der Arzt eine exakte Diagnostik durchführt, indem er den Erreger identifiziert. Auch sollte ein Röntgenbild angefertigt werden, auf dem sich die Schleimseen in den Nebenhöhlen darstellen lassen. Um strukturelle Engen im Abflussbereich der Nebenhöhlen zu erkennen, kann der Arzt eine nasale Endoskopie durchführen.
Über einen kurzen Zeitraum sind Schnupfensprays empfehlenswert, die dazu beitragen, dass die Schleimhaut abschwillt und zäher Schleim verflüssigt wird und besser abfließen kann. Als altes Hausmittel sind Nasenspülungen mit Salzwasser bekannt, die aber bei einer akuten und eitrigen Sinusitis nicht ausreichend wirksam sind. Inhalationen mit heißem Wasserdampf, dem eventuell noch ätherische Öle zugesetzt sind, kann ebenfalls zur Schleimlösung beitragen und dafür sorgen, dass der Schleim rascher abfließt. Wichtig ist es vor allem, dass ausreichende Mengen Flüssigkeit getrunken werden, weil auch dies dazu beiträgt, den Schleim zu verflüssigen.
Sollten trotz einer Therapie die Beschwerden länger als vier bis sechs Wochen anhalten, kann es sich um eine chronische Nebenhöhlenentzündung handeln. Hier wird der Hals-Nasen-Ohren-Arzt feststellen, ob die anatomischen Ostien, durch die der Schleim in die Nase abfließen kann, grundsätzlich zu eng angelegt sind und erweitert werden müssen.