Die Welt des Laufens ist vielgestaltig und reicht vom gemütlichen Spaziergang bis zum kräftezehrenden Marathonlauf. Laufen trainiert die Muskulatur und fördert den Stoffwechsel, es trainiert aber auch das gesamte Herz-Kreislaufsystem sowie die Lunge und die Atemleistung.
Idealerweise sollte jeder Mensch beim Laufen unbeschwert seinvon Schmerzen oder Herz- und Atembeschwerden. Kein Bauchzwickeln, kein Hühnerauge und keine Gelenkbeschwerden sollten das Laufen erschweren, um effektiv und mit Freude eine Trainingseinheit Bewegung leisten zu können. Vielfach stellt sich das aber ganz anders dar: Man war beim Arzt, der verordnet und empfiehlt mit Nachdruck mehr Bewegung und spricht von täglich zu absolvierenden 10.000 Schritten.
Jedem Untrainierten schmerzen schon beim Gedanken daran die Füße, und wenn er erst einmal losgelaufen ist, spürt er ein Ziehen im Oberschenkel, stechende Schmerzen im Sprunggelenk und auch das Knie macht Probleme. Weiterlaufen oder gleich stoppen, ist dann die Frage.
Jeder Sportmediziner und Trainer weist nachdrücklich darauf hin, wie wichtig eine Aufwärmphase vor dem Beginn der sportlichen Aktivität ist. Für ungeübte, untrainierte Menschen ist dies gleich vielfach wichtiger als für Sportler, die täglich ihren Körper den sportlichen Belastungen aussetzen. Alle Bänder, die der Stabilisierung der Gelenke dienen, die Gelenke selbst und die Gelenkschmiere sowie die durch langanhaltende Untätigkeit gezeichnete Muskulatur wollen aufgewärmt und gedehnt werden. Diese Vorbereitungen auf eine ungewohnte Belastung darf niemals vergessen werden!
Mit aufgewärmten Muskeln und vorgedehnten Bändern lässt sich das Laufen viel leichter umsetzen und auch längere Strecken bewältigen, als mit unbeweglichen Gelenken und angespannter Muskulatur.
Es gibt aber eine paar Situationen, in denen man besser nicht weiterlaufen sollte, nämlich bei Knie- und Sprunggelenksbeschwerden, die schon morgens beim Aufstehen Schmerzen bereitsn, bei Schwellungen und Rötungen im Bereich eines gelenkes, weil dies für eine entzündliche Veränderung oder einen Überlastungsschaden spricht.
Ist die Knorpelgewebe, die Kniescheiben-Sehne oder die Kniescheibe gereizt, kommt es zu einem Schmerzsyndrom, das sich rechts und links unterhalb der Kniescheibe bemerkbar macht.
Ist der Schmerz schon beim Aufstehen am Morgen vorhanden und verschwindet während des Tages auch nicht vollständig, sollte man ein paar Tage mit dem Laufen aussetzen. Guten Rat gibt es vom Sportarzt oder einem Trainer, eine entzündungshemmende Salbe kann die Beschwerden lindern und ein stützender Verband das Gelenk stabilisieren. Ist die Entzündung abgeheilt, kann wieder langsam mit dem Laufen begonnen werden.
Ein Symptom, welches bei Sprintern und Tennisspielern, aber auch nach langen Laufstrecken auftreten kann, ist die Achillessehnen-Entzündung. Die Achillessehne verbindet die beiden Muskeln der Wade und zieht zur Ferse, wo sie angeheftet ist. Bei allzu starker Belastung kann sich die Sehnenscheide der Achillessehne entzünden (Tendinitis) und äußerst schmerzhaft werden. Fast alle Läufer kennen dieses Phänomen, wenn sie ihren Trainingsumfang und die Trainingsintensität zu rasch steigern.
Das Laufen sofort einstellen sollte man, wenn die Region um die Achillessehne geschwollen ist und wenn die Schmerzen stärker werden, wenn man sich auf die Zehen stellt. Auch schon dumpfe Schmerzen zwischen Wadenbein und Ferse sollten zur Vorsicht beim Laufen anhalten, und auf keinen Fall sollte ein Achillessehnen-Riss riskiert werden.
Am hintern Oberschenkel befindet sich ein Muskel, der beim Beugen der Knie und am Strecken des Beines beteiligt ist. Ist der Muskel stark und gut trainiert, wird kraftvolles Laufen möglich. Fehlt diesem Muskel aber das ausreichende Training oder wurde er vor dem Lauf nicht gedehnt, kommt es sehr bald zu Schmerzen. Plötzlich stellt sich ein scharfer Schmerz während des Laufens im untrainierten Muskel ein, und meist merkt man auch, dass eine Muskelfaser gerissen ist. Dann sollte das Lauftraining sofort abgebrochen werden und ein Sportarzt aufgesucht werden.
Schon wenn sich im Bereich des hinteren Oberschenkels nur leichte und dumpfe Schmerzen bemerkbar machen, ist Vorsicht geboten, und eine langsame Kräftigung dieses Muskels durch gezieltes Training ist angesagt, damit ein unbeschwertes und kraftvolles Laufen wieder möglich wird.