Schmerz und Juckreiz sind physiologische Prozesse, die eng miteinander verbunden sind. Hält der Juckreiz länger als sechs Wochen an, sprechen die Ärzte von chronischem Pruritus. Weil insgesamt 13 bis 15 Prozent der Bevölkerung darunter leiden, wird dieses Symptom den Volkskrankheiten zugerechnet, obwohl die zugrundeliegende Ursache meist sehr unterschiedlich ist. Bei einem Viertel der Senioren wird Pruritus noch häufiger diagnostiziert.
Geht man dem Juckreiz diagnostisch auf den Grund, sind Schuppenflechte, Neurodermitis oder Gürtelrose dafür verantwortlich. Häufig lösen auch bestimme Medikamente bei Menschen mit empfindlicher Haut oder Arzneimittelallergie heftigen Juckreiz aus, aber auch manche organischen Störungen wie Nieren- oder Leberinsuffizienz sowie ein Eisenmangel verzeichnen als Begleiterkrankung juckende gerötete Hautareale.
Viele Patienten klagen über eine gestörte Nachtruhe, oft Schlaflosigkeit oder wiederholtes Aufwachen in der Nacht. Und Angsterkrankungen sie können Depressionen entwickeln.
Nicht nur die Haut, die als Sinnesorgan das Gefühl von Juckreiz weiterleitet zum zentralen Nervensystem, sondern auch das Immunsystem und das Nervensystem selbst
sind an der Empfindung beteiligt.
Bei Kontakt mit einem Allergen oder einem Mückenstich wird Histamin aus den Zellen freigesetzt. Dabei dringt das allergische Agens in die Haut ein und verbindet sich mit den histamingefüllten Mastzellen und setzt diesen Stoff frei in das umgebende Gewebe. Histamin löst die allergische Reaktion mit Rötung, Schwellung und Juckreiz aus.
Es sind aber nicht nur die Mücken, die uns im Frühling attackieren. Alle möglichen Insekten – die in der Natur für die Bestäubung der Blüten einen wichtigen Beitrag leisten – können den Menschen zur Plage werden. Ameisen, Bremsen, Zecken, Hornissen, Bienen und Wespen gehören zu den Insekten, die gerne zustechen.
Gartenameisen beißen, Waldameisen bringen mit der Ameisensäure eine zusätzliche Giftinjektion mit. Diese Bisse sind zwar ungefährlich, aber dennoch oft sehr unangenehm. Kühlung wird zur Linderung der Beschwerden empfohlen.
Mücken und Bremsen sind Blutsauger und besonders an schwülen Tagen unterwegs. Sie injizieren in die Einstichstelle ihren Speichel und das betroffene Hautareal beginnt zu jucken und schwillt mit einer Rötung an. Hitze ist zur initialen Behandlung hilfreich, z.B mit einem erwärmten Messerrücken auf die Stelle drücken.
Bienen sind keine aggressiven Tiere, die darauf aus sind die Menschen zu stechen. Es sei denn, sie fühlen sich attackiert und in die Enge getrieben, dann wehren sie sich und stechen zu. Am Stachel befindet sich ein Widerhaken, der nach dem Stich in der Haut hängen bleibt, was für die Biene den Tod bedeutet. Beim Stich injiziert die Biene ein Gift, und dies verursacht die schmerzhafte Schwellung und den Juckreiz. Daher sollte der Stachel direkt entfernt werden. Es ist vorteilhaft, wenn dabei die an der Spitze befindliche Giftblase nicht zerdrückt wird und sich entleeren kann. Nach Desinfektion der Stichstelle kann mit einem Kühlpack Linderung geschaffen werden.
Flöhe werden in den meisten Fällen von Tieren (Hund/Katze) auf den Menschen übertragen und hinterlassen mehrere engbeieinander liegende gerötete Bisse, die wie ein allergischer Hautauschlag anmuten. Auch Flöhe übertragen Giftstoffe mit dem Biss, was zur Folge hat, dass die betroffene Stelle stark juckt. Um dieses Jucken zu lindern hilft die Kühlung des Areals. Wichtig ist aber bei Flohbefall, diese schnellstmöglich zu entfernen durch Grundreinigung der Wohnung, Handtücher und Bettwäsche sollten gewaschen werden.
Wird man von einer Hornisse gestochen, ist dies weitaus schmerzhafter als der Stich einer Biene. Weil diese schönen Insekten deutlich größer als Bienen oder Wespen sind, lösen sie bei vielen Menschen Ängste und Panik aus, vor allem weil der Stachel erheblich länger ist.
Typisch sind nach einem Hornissenstich Juckende Rötungen und Pusteln. Die Einstichstelle sollte sofort desinfiziert werden, auch um zu verhindern, dass der größere Stachel eine Verletzung hervorruft, die mit einer Narbe enden kann. Linderung verschafft ein Quarkwicke oder Essigwasser.
Als besonders lästig werden Wespen empfunden, die vor allem beim Frühstück oder Nachmittagskaffe um den Tisch schwirren. Es ist wichtig Ruhe zu bewahren und nicht nach den Tieren zu schlagen, weil diese darauf aggressiv reagieren. Ist man dennoch von einer Wespe gestochen worden, hilft es schon etwas Speichel auf die Stelle zu bringen.
Zecken gehören zu den blutsaugenden Spinnentieren, die im Gras oder auf Büschen lauern. Oft wird ein Zeckenbiss nicht bemerkt, und erst erkannt, wenn eine mit Blut gefüllte Zecke sichtbar wird auf der Haut. Sorgfältiger Entfernung der Zecke ist wichtig, um den Kopf nicht abzureißen, der dann in der Haut bleibt und eine Entzündung verursacht. Nach einem Zeckenbiss kann um die Einstichstelle eine Hautrötung auftreten und grippeähnliche Symptome auftreten. Es ist dann ratsam einen Arzt aufzusuchen, um feststellen zu lassen, ob durch die Zecke eine Borreliose oder eine FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen wurde.