Wir reden über alles und haben uns entschieden
Gebärmutterhalskrebs? Das ist in meinem Alter doch noch kein Thema! So denken viele junge Frauen. Doch leider ist Gebärmutterhalskrebs – nach Brustkrebs – die zweithäufigste Krebsart bei jungen Frauen zwischen 15 und 44 Jahren.
In dieser Broschüre erfahren Sie, wie Sie sich vor Gebärmutterhalskrebs schützen können. Wir informieren Sie auch über die Auslöser der Erkrankung, die humanen Papillomviren, die noch andere Erkrankungen verursachen können, z.B. die sehr unangenehmen Genitalwarzen.
Vor allem möchten wir Sie davon überzeugen, frühzeitig aktiv zu werden. Sprechen Sie uns an – wir sind immer für Sie da!
Impfen gegen Gebärmutterhalskrebs – das ist für uns ne klare Sache!
Humane Papillomviren & Krebs
Schon länger ist bekannt, dass humane Papillomviren eine Reihe von Krankheiten auslösen: Neben dem Zervixkarzinom bzw. Gebärmutterhalskrebs können dies Genitalwarzen aber auch Krebserkrankungen der Scheide und des äußeren Genitalbereichs sein. Meist heilt eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus folgenlos aus. Ein Fünftel der Infektionen verläuft jedoch chronisch, d.h. das Virus verbleibt in der Schleimhaut und kann dort Veränderungen von Entartungen bis hin zu unkontrolliertem Zellwachstum hervorrufen.
Der Gebärmutterhals (Cervix uteri) bildet das untere Ende der Gebärmutter und mündet in die Scheide (Vagina). Die Vulva umfasst das äußere weibliche Genitale.
Der Gebärmutterhals unterliegt im Lauf des Lebens einer Frau (Pubertät, Schwangerschaft und Geburt, Menopause) einigen Veränderungen. Die Beschaffenheit der Schleimhaut des Gebärmutterhalses macht ihn zur möglichen Eintrittspforte für Papillomviren.
Papillomviren sind sehr weit verbreitet. Sie werden durch Haut- und Schleimhautkontakt, meist beim Geschlechtsverkehr, übertragen. So infizieren sich im Laufe ihres Lebens etwa 70 % der sexuell aktiven Bevölkerung mit Papillomviren. Kondome verringern das Infektionsrisiko, bieten jedoch keinen sicheren Schutz. Spezielle Risikogruppen gibt es nicht – daher sollte jede Frau diesen Erkrankungen wirkungsvoll vorbeugen!
Bislang wurden Veränderungen am Gebärmutterhals, die auf eine Infektion mit Papillomviren zurückzuführen sind, im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung durch den sog. Pap-Test festgestellt. Jetzt gibt es erstmals einen Impfstoff gegen humane Papillomviren: Die Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen, aber auch vor Genitalwarzen und Krebsvorstufen der Vulva, die durch Papillomviren der Typen 6, 11, 16 und 18 verursacht werden. Ein echter Meilenstein – nicht nur in der Krebsprävention!
Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) sind die häufigsten sexuell übertragbaren Virusinfektionen. Man unterscheidet unterschiedliche Virustypen.
Von besonderer Bedeutung sind die HPV-Typen 16 und 18, die für über 70 % der Zervixkarzinome verantwortlich sind. Bereits bedrohlich für die jungen Frauen sind aber auch die durch HPV häufig hervorgerufenen Krebsvorstufen. Deren notwendige Behandlung kann nämlich spätere Fehl- und Frühgeburten begünstigen.
Die HPV-Typen 6 und 11 sind in mehr als 90 % der Genitalwarzen nachweisbar. Feigwarzen (Condylomata acuminata) sind gutartige, aber schmerzhafte Tumore der äußeren Geschlechtsorgane. Sie können über Monate und Jahre fortbestehen und nur 30 % der Fälle heilen spontan ab. Die Therapie erfolgt medikamentös oder operativ. Besonders belastend für die Betroffenen: Sehr häufig treten Genitalwarzen immer wieder auf.
Die neue Impfung schützt gegen Gebärmutterhalskrebs, der durch die Virustypen 16 und 18 ausgelöst wird – das sind etwa 75 % dieser Krebsarten und deren Vorstufen. Doch es gibt auch andere Virustypen, die – wenn auch seltener – Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Deshalb muss die Krebsvorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt weiterhin regelmäßig erfolgen – für ein Höchstmaß an Sicherheit. Schließlich dient die Vorsorgeuntersuchung auch der Früherkennung anderer schwerer Erkrankungen wie z.B. Brustkrebs oder Eierstockkrebs.
Den besten Schutz bietet die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Daher ist die Impfung bereits für junge Mädchen ab 12 Jahren empfehlenswert. Aber auch später schützt die Impfung vor Virustypen, mit denen noch kein Kontakt bestand.