Die Herzphobie gehört zur Angstform der Panikstörungen. Sie wird auch als Herzangst-Syndrom bezeichnet. Patienten mit einer Herzphobie sind felsenfest davon überzeugt, schwer herzkrank zu sein, auch wenn alle Untersuchungen beim Hausarzt und beim Kardiologen (Herzspezialisten) eindeutig belegen, dass Herz und Kreislauf vollkommen gesund sind. Die Beschwerden der Herzphobiker sind jedoch nicht eingebildet, sondern sehr real und belastend.
Man schätzt, dass zwischen 15 und 40 Prozent der Patienten mit Herzbeschwerden kein “echtes” Herzleiden haben. Männer leiden doppelt so häufig unter einer Herzphobie wie Frauen. Auslöser einer Herzphobie ist häufig ein plötzlicher Herztod im persönlichen Umfeld. Die Erkrankung kommt familiär gehäuft vor.
Eine Herzphobie beginnt meist plötzlich mit einem Herzangst-Anfall, dessen Symptome denen eines akuten Herzinfarktes ähnlich sind:
Während des Anfalls kann oft auch der Arzt nicht sofort erkennen, ob es sich um einen Herzinfarkt oder eine Herzangst-Attacke handelt, die in der Medizin als “sympatikovasaler Anfall” bezeichnet wird.
Der Patient kann nicht realisieren, dass die Körpersymptome des Anfalls die Folge seiner Angst sind. Er ist im Gegenteil überzeugt, dass die Angst durch die körperlichen Symptome hervorgerufen wird.
Als Folge dieser Anfälle entwickeln viele Patienten eine exzessive Angst vor einem Herzinfarkt. Etwa 60 Prozent der Herzphobiker leiden zusätzlich zu den Herzangst-Anfällen unter dauerhaften Herzbeschwerden wie Schmerzen oder Herzrhythmusstörungen.
Die Symptome einer Herzphobie zählen zu den “funktionellen” Beschwerden, das bedeutet, dass der Patient reale Beschwerden hat, denen jedoch keine entsprechende organische Erkrankung zugrunde liegt.