Manchmal ist es schwierig, zu entscheiden, ob man seine Ängste selbst in den Griff bekommen kann, oder besser professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Art und Ausmaß des Angstempfindens sind individuell verschieden. Die Grenzen zwischen normalen Ängsten und behandlungsbedürftigen Angsterkrankungen sind fließend.
Als Faustregel gilt: Ängste sind im Bereich der Normalität, solange sie die berufliche und private Lebensbewältigung nicht dauerhaft einschränken.
Wer schüchtern ist, vermeidet nach Möglichkeit im Mittelpunkt zu stehen und einen Vortrag zu halten. Ist ein öffentlicher Auftritt jedoch unvermeidlich, kann der Schüchterne die Situation meistern.
Bei Menschen mit einer Sozialphobie hingegen sind die Ängste so stark ausgeprägt, dass sie vorher krank werden oder andere Wege finden, sich nicht exponieren zu müssen. Wer öffentliche Situationen dauerhaft meidet, auch wenn er dadurch seiner beruflichen Karriere schadet, leidet unter einer Sozialphobie und bedarf professioneller Hilfe.
Im Zweifelsfall sollten Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt sprechen, denn Angststörungen gehen so gut wie nie „von alleine“ weg. Zudem können unbehandelte Angsterkrankungen ernste Folgeprobleme wie Depressionen, körperliche Erkrankungen oder eine Abhängigkeit von Alkohol oder Medikamenten nach sich ziehen.