Jeder weiß es: Bezogen auf die Zahl der Passagiere ist Fliegen die sicherste Art der Fortbewegung. Doch unser Gefühl signalisiert etwas anderes. Wir sind eingepfercht zwischen anderen Menschen, angeschnallt auf einem engen Sitz, alles schwankt und rundherum ist nichts als Luft. Diese Empfindungen lösen bei vielen Angst aus. Fliegen ist für Menschen keine natürliche Art der Fortbewegung. Beim Fliegen wird uns “der Boden unter den Füßen genommen.” Flugangst ist daher zunächst eine ganz natürliche Reaktion.
Jeder dritte Passagier empfindet so etwas wie Flugangst. Nach einer Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach haben 16 Prozent der Deutschen “richtige Angst” beim Fliegen, weitere 22 Prozent fühlen sich im Flugzeug unwohl.
Flugangst entsteht meist durch ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren:
Fehlende Informationen
Viele Passagiere haben Angst vor dem Versagen der komplizierten Technik. Erscheinungen, die mit einem normalen Flugablauf verbunden sind, werden von einigen Fluggästen bereits als bedrohlich empfunden. Geräusche oder die ungewohnten Körperempfindungen bei Start und Landung können Angst auslösen.
Angst bei besonderen Flugbedingungen
Ungünstige Flugbedingungen wie Gewitter oder heftige Turbulenzen können auch bei sonst nicht ängstlichen Passagieren Angst hervorrufen und den Beginn einer Flugphobie auslösen.
Kontrollverlust
Als Passagier eines Flugzeuges ist man gezwungen, sich den Piloten und der Technik anzuvertrauen, ohne dass man selbst Einfluss nehmen kann. Das Gefühl, das eigene Leben in die Hände anderer legen zu müssen, ohne selbst Einfluss nehmen zu können, ist ein sehr häufiger Auslöser von Flugangst.
Zusammenwirken von Flugangst und weiteren Ängsten
Die meisten Menschen mit Flugangst leiden auch unter weiteren Ängsten, die in Flugangst übergehen oder eine bereits vorhandene Flugangst verstärken können.