Durch abruptes Nach-Außen-Drehen des Armes oder Abduktionsbewegungen (Nach-Hinten-Reissen des Armes) kann es zur plötzlichen Dehnung der vorgespannten Muskulatur kommen. Betroffen sind die Ansatzstellen der Muskeln bzw. der dazugehörigen Muskelsehnen am Knochen der Rotatorenmanschette und des Muskulus pectoralis major (großer Brustmuskel vom Schlüsselbein, der vom Brustbein und von der Bauchfaszie zum Oberarm zieht) vorwiegend am Tuberculum majus (größerer Höcker hinten, seitlich am Oberarmknochen, an dem mehrere Muskeln ansetzen) und an der Crista tub. majoris (knöcherne Leiste unterhalb des Tuberculum majus).
Kunstturner, Handballspieler, Torhüter und Tennisspieler sind sehr häufig von dieser Verletzungsart betroffen. Dem Schulter-Band-Apparat muss Ruhe und ausreichend Zeit für den Heilungsprozess gewährt werden. Allerdings darf die Ruhigstellung nicht über ein notwendiges Maß hinausgehen, da sonst eine Einsteifung des gegen Immobilisation anfälligen Schultergelenks droht. Am besten geeignet sind Tape-Verbände, die für die nötige Fixierung der Schulter sorgen und ausreichenden Bewegungsspielraum für Ellbogen, Finger und Handgelenk ermöglichen.