Waren Tabletten zur Senkung des Blutzuckers gut akzeptiert, wird der Übergang zur Insulintherapie für viele Menschen mit Typ 2-Diabetes zur Herausforderung. Die Erfahrung in der täglichen Praxis registriert bei 90 Prozent der Betroffenen negative Assoziationen, erklärt Professor Bernhard Kulzer aus Bad Mergentheim mit Hinweis auf drei Podcasts, die konkrete Beratung anbieten. Unter dem Titel “Therapieherausforderungen bei Typ 2-Diabetes“ finden Ärzte und Diabetesberater wertvolle Empfehlungen auf der Website der novoakademie (http://bit.ly/2PwDKiS).
Hervorgehoben ist die moderne Therapieoption mit dem langwirksamen Basalinsulin Tresiba® in Kombination mit dem schnell wirksamen Mahlzeiteninsulin Fiasp®, die für Typ 2-Diabetiker einen Wendepunkt erleichtern von der oralen Therapie zur Injektion von Insulin.
Ein guter Einstieg und die Motivation zur Therapietreue können hilfreich sein, die „psychologische Insulinresistenz“ und viele Hürden zu Beginn der Insulintherapie zu überwinden.
Es kann während der Insulintherapie durchaus zu Motivationsschwankungen kommen, so Kulzer, der eine Suche nach den Ursachen erforderlich mache. Gute Blutzuckerwerte sollten aus einer selbstbestimmten Motivation des Patienten heraus angestrebt werden, und dazu bedürfe es der gemeinsamen Festlegung eines erreichbaren Zielwertes, mit dem die Eigenmotivation des Patienten zur Akzeptanz zur Insulintherapie gefestigt werde.
Die Interessen des Patienten, seine Hobbys zu pflegen und Zeit für sich und die Familie zu haben, sollten ebenso besprochen werden wie das Risiko von Hypoglykämien. Dies zu bemerken und richtig zu reagieren sind wichtige Themen während der Schulungen. Immer gehört auch die besondere Aufmerksamkeit einer eventuellen Gewichtszunahme, der frühzeitig entgegengesteuert werden sollte.
Es gehört nach Ansicht Kulzer´s zum guten Start in die Insulintherapie das Hypoglykämierisiko so gering wie möglich zu halten. Dazu leistet die Weiterentwicklung der Basalinsuline einen wichtigen Beitrag, z.B. mit Insulin degludec (Tresiba®), das im Vergleich zu einigen anderen Basalinsulinen dieses Risiko zu reduzieren vermag, nicht zuletzt durch die flexible Anpassung des Injektionszeitpunktes, wenn die Injektion zu einer bestimmten Zeit nicht durchführbar ist.
Sollte eine Intensivierung der Insulintherapie erforderlich werden, besteht mit einem Mahlzeiteninsulin wie Insulin aspart (Fiasp®) mit seinem noch schnelleren Wirkeintritt den Glukosespiegel im Bereich eines physiologischen Blutzuckerprofils stoffwechselgesunder Menschen zu halten.