Aus der Zeit der Corona-Pandemie wird vielen übergewichtigen und adipösen Menschen ein dickes Problem verschärft. Kontaktbeschränkung macht einsam, Ängste vor Infektion machen sensibel und zu Haus zu bleiben, rückt bei vielen den Kühlschrank in den Mittelpunkt des Lebens. Komplette Schokoladentafeln werden verspeist, tütenweise werden die Chips beim abendlichen TV-Marathon geknabbert, und die regelmäßigen Mahlzeiten liefern zahlreiche Kalorien.
Sitzt man zu Hause, werden Wein oder Bier oder andere alkoholische Getränke zu ungewohnten Zeiten oder über den Tag hinaus genossen; das kann vielleicht die Angst vor einer Infektion etwas mildern, lässt aber auch eine gewisse Gedankenlosigkeit zu. Noch ein Stück Torte, ein deftiger Snack auf dem unvermeidlichen Weg zum Lebensmittelhändler.
In solchen frustranen „stay home“-Zeiten verkommen die normalen Essgewohnheiten zu ungesunden Gewohnheiten, besonders wenn die Nahrungsaufnahme als Belohnungsverhalten mit Glücks- und Erfolgsgefühlen eingesetzt wird.
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes weisen inzwischen bereits fast 60 Prozent aller Bundesbürger als übergewichtig aus. Alle unkontrolliert und außerhalb der Mahlzeiten aufgenommenen Kalorienbomben treiben diese Zahlen weiter in die Höhe, und führt dazu, das ungesundes Übergewicht zur neuen Normalität im Straßenbild Deutschlands wird.
Die Adipositas-Stiftung Deutschland rät hier vor allem in den beschwerlichen Zeiten der Arbeit im Homeoffice, dem Fehlen sozialer Kontakte mit den Kollegen und dem Ausbleiben von Restaurant- und Barbesuchen gelassen zu bleiben, sorgfältig auf das Körpergewicht und eine gesunde Ernährung zu achten und die Bewegung, Sport und körperliche Aktivitäten nicht abzulegen.
Zugegeben – es sind keine einfachen Zeiten und oft missliebige Einschränkungen, mit denen man sich täglich auseinandersetzen muss. Achtsamkeit ist aber für das Wohlbefinden eines jeden Menschen positiv, und daher plädieren wir für Achtsamkeit bei Einkauf und bei der Zubereitung gesunder Nahrungsmittel. Hingabe an den Geschmack einer sorgsam und mit Liebe zubereiteten Mahlzeit während des Essens. Es darf auch durchaus einmal über die Stränge geschlagen werden mit Schokolade, einem Croissant, das dick mit Honig oder Marmelade bestrichen ist oder einem anderen Snack, nach dem einen gerade gelüstet. Wichtig ist nur, dass am Ende des Tages die Energiebilanz stimmt, dass kleine und größere Ernährungssünden direkt wieder energetisch verbraucht werden durch sportliche Aktivität oder intensive Arbeit in Haus und Garten.
Ernährungsfehler sind erlaubt, Gelüsten darf nachgekommen werden – sollten aber bitte nicht zur Gewohnheit und zum neuen Essritual erhoben werden.