Viele Erkrankungen gehen aus einer Störung des Stoffwechsels hervor, am bekanntesten ist wohl der Diabetes mellitus als eine solche definiert. Um Stoffwechselvorgänge zu verstehen, ist es hilfreich die Aufgaben zu kennen. Das Einbringen von Nährstoffen in die Zelle sowie der Abtransport der Abbauprodukte aus der Zelle wird als Stoffwechsel bezeichnet. Sowohl das Eine als auch das Andere kann die Ursache einer Stoffwechselstörung sein.
Daraus lässt sich ableiten, dass auch der Knochen aus lebenden Zellen besteht, die von einer Stoffwechselstörung betroffen sind. Es werden permanent dort Zellen produziert und angelagert von den sogenannten Osteoblasten. Damit die Knochenmasse nicht ins unermessliche Wachsen kann, gibt es die Osteoklasten, die im Gegenzug älteres Zellmaterial abbauen und die Form und Funktion am Skelett aufrechterhalten.
Ändert sich mit zunehmendem Lebensalter oder durch hormonellen Einfluss das Verhältnis dieser Zellen zugunsten der Osteoklasten, wird vermehrt Knochen abgebaut und es entwickelt sich eine Osteoporose. Die Knochenmasse nimmt insgesamt ab, besonders die Struktur aus Knochenbälkchen wird verringert; damit liegt ein sukzessiv fortscheitender Knochenschwund vor, an dem in Deutschland mehr als sieben Millionen Patienten leiden.
Mit der Verringerung der Knochenmasse wird die Brüchigkeit des Knochens höher und die Stabilität geringer, weil die Reparaturmechanismen der Osteoblasten gestört sind.
Am häufigsten wird die Osteoporose bei Menschen im höheren Lebensalter diagnostiziert, bei Frauen beginnt der Knochenschwund häufig ausgeprägter nach dem Klimakterium. Die Konzentration des weiblichen Hormons Östrogen geht in dieser Zeit drastisch zurück, so dass die Konzentration des männlichen Hormons Testosteron überwiegt. Dieses Missverhältnis beschleunigt den Knochenabbau.
Es existieren auch noch andere endogene (körpereigene) und exogene (von außen einwirkende) Prozesse, die den Knochenschwund beschleunigen können. Es kann dann ein Kalziummangel zugrunde liegen, wenn regelmäßige körperliche Bewegung verweigert wird, oder wenn eine familiäre Veranlagung vorliegt. Kalzium ist ein wichtiger Mineralstoff für den Knochenaufbau und den Erhalt von Knochenmasse. Wird dies nicht ausreichend für die Knochensubstanz verfügbar, kann eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes, Rheuma, eine Schilddrüsenstörung oder ein Typ 1-Diabetes dafür verantwortlich sein. Auch die regelmäßige Einnahme vor Kortison kann die Knochenstruktur in negativer Weise beeinträchtigen.
Die am meisten beschriebene Ursache scheint aber der Östrogenmangel bei Frauen in und nach den Wechseljahren zu sein; ein Grund dafür, dass Frauen wesentlich häufiger eine Osteoporose erleiden. Östrogen ist ein wichtiges Knochenschutzhormon. Frauenärzte verordnen daher den Frauen nach der Menopause zum Schutz der Knochen Vitamin D-Präparate oder auch die Applikation von Östrogen, z.B. als Salbe, Gel oder Pflaster.
Den besten Schutz bietet aber regelmäßige körperliche Bewegung, in der Muskulatur und die Knochen arbeiten müssen und belastet werden, weil damit eine Verbesserung der Knochenernährung, der Durchblutung und insgesamt eine Kräftigung von Muskel, Knochen und Gelenken erzielt werden.
Enthält die tägliche Ernährung ausreichend Kalzium und Vitamin D kann damit ein präventiver Effekt erzielt werden. Zu den weiteren knochenschützenden Nährstoffen gehören auch Vitamin K, Vitamin B12 und Folsäure, ebenso wie die Mineralstoffe Magnesium, Phosphor, Kalium und Zink, die den Knochenstoffwechsel verbessern. Nicht zu vergessen ist das Sonnenlicht als natürliche Vitamin D-Quelle. Dieses Vitamin unterstützt den Stoffwechsel des Knochens durch verbesserten Einbau von Kalzium und Phosphat und erhält die Belastungstoleranz des Skeletts. Gut trainierte Muskulatur und ein optimal ernährter Knochen reduziert bei Senioren das Sturz- und Frakturrisiko, und dadurch bleibt die Mobilität lange erhalten.