Berlin. Der Diabetes-Risikocheck in der Bevölkerung ist bei mehr als 30.000 Personen erfolgt, mit dem Ergebnis, dass 25.000 Risikocheckbögen inzwischen ausgewertet sind und klar bestätigen, dass Diabetes mellitus zur Volkskrankheit Nr. 1 geworden ist. Im Rahmen der Aktion „Wissen was bei Diabetes zählt –
gesünder unter 7“ an 44 Standorten deutschlandweit erhielten die Besucher eine Blutzucker- und Blutdruckbestimmung, sowie eine Bauchumfangmessung bei Menschen mit bekanntem Diabetes wurde der Langzeitblutzuckerwert HbA1c bestimmt.
Inzwischen sind die Ergebnisse analysiert und publiziert, sagte Andrea Klimke Hübner von Sanofi anlässlich der 45. Aktion in Berlin. Die Auswertung der Daten aus sieben Jahren unermüdlicher Aufklärung und Information zeigen, dass jeder zweite Teilnehmer ein erhöhtes Risiko aufweist in den nächsten zehn Jahren an Diabetes zu erkranken. Nur die Hälfte der bekannten Diabetiker war erfolgreich therapiert, die andere Hälfte wies HbA1c-Werte über 7 Prozent auf, und ist so dem Risiko von Folgeschäden wie Herzinfarkt und Schlaganfall ausgesetzt. „Die hohe Relevanz der Ergebnisse aus dieser riesigen Datenmenge macht die Auswertung einzigartig und unterstreicht die enorme Bedeutung der Aufklärung zu dieser Volkskrankheit“, sagte Privatdozent Dr. Werner Hopfenmüller, Arzt und Mathematiker aus Berlin, mit Hinweis auf die dringend gebotene hohe Aufmerksamkeit für Diabetes.
Bei Sanofi wird seit 1923 in die Forschung und Entwicklung von Insulinen investiert, sagte Dr. Regina Pfeifer aus Berlin, um die Menschen mit Diabetes nicht alleine zu lassen. Für ein umfassendes Diabetesmanagement stehen innovative Therapien, einfach anzuwendende Pens, umfangreiche Services sowie seit 2011 moderne Blutzuckermessgeräte zur Verfügung.
Als neueste Entwicklung stellte Ulrike Holzmüller, Diabetesberaterin aus Leipzig, den MyStar®Extra vor, mit dem jeder Diabetiker seinen exakten Blutzuckerwert feststellen kann, und anhand eines Trendpfeils sogar Auskunft erhält, ob der Blutzucker stabil und normal ist, oder ob eine Tendenz zur Hypo- oder Hyperglykämie besteht, um sie rechtzeitig zu korrigieren. Das besondere an dem Gerät: es berechnet einen HbA1c-Schätzwert mit Trendanzeige. Neben der täglichen Blutzuckermessung wird dafür einmal monatlich ein 7-Punkteprofil erstellt. Der HbA1c-Schätzwert dient als Wegweiser und Motivationshilfe zwischen den Arztbesuchen.
Mehr als sechs Millionen Diabetiker leben in Deutschland, sagte Professor Stephan Jacob aus Villingen-Schwenningen in seinem Vortrag, der die dramatischen Ergebnisse der Auswertung interpretierte. Zentrale gesundheitspolitische Bedeutung haben steigende Zahlen an Adipositas in der Bevölkerung. Gewichtsnormalisierung durch angemessene Ernährung und sportlichen Ausgleich könnte diese Situation verbessern und die Zahl der Menschen mit Diabetes senken. Immerhin werden täglich 700 Diabetes-Neuerkrankungen registriert, und damit ist seit Ende der 90er Jahre der Diabetes hierzulande um 38 Prozent angestiegen.
Die Analyse der Risikocheckbögen hat gezeigt, dass ein Drittel der Teilnehmer eine Adipositas aufweist, und 44 Prozent im Bereich des Übergewichts (BMI 25 – 30) angesiedelt sind. Bei 40 Prozent fehlt jede Motivation für ausreichende Bewegung, 60 Prozent der Menschen mit Diabetes liegen mit dem HbA1c unter sieben und 40 Prozent deutlich oberhalb des Therapie-Zielwertes.
Die Ergebnisse des Diabetes-Risikochecks der Jahre 2005-2011 zeigen den großen Handlungsbedarf für die Prävention, Früherkennung und Optimierung der Therapie, um die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren und die Versorgung der Menschen mit Diabetes zu verbessern, sagte Jacob.