Bauchschmerzen können viele Ursachen haben: man hat zuviel oder etwas „falsches“ gegessen, hat dem Alkohol oder den Zigaretten zu intensiv zugesprochen oder Medikamente eingenommen, die dann die Beschwerden im Magen-Darm-Trakt auslösen.
Daneben ist Stress ein häufiger Grund, und seit einigen Jahren wissen wir, dass ein Großteil der chronischen Magenbeschwerden durch eine Infektion mit dem Bakterium „Helicobacter pylori“ verursacht wird.
Jahrelang glaubten die Mediziner, dass ein normales Bakterium – von bestimmten Ausnahmen mal abgesehen – im Magen durch die dort vorhandene Säure zerstört werde, bis australische Wissenschaftler nachwiesen, dass es einen Erreger von Magenerkrankungen gibt, dem die Säure nichts anhaben kann.
Nach vielen anfänglichen Schwierigkeiten setzte sich diese Erkenntnis schließlich durch, wurde immer häufiger diagnostiziert und führte zu einem Behandlungskonzept, das die meisten Erkrankten innerhalb kurzer Zeit von dem Bakterium und damit rasch von den oft jahrelang bestehenden Beschwerden befreit.
In der Regel verspüren die Patienten Schmerzen im Oberbauch, meist im sogenannten „Epigastrium“, dem Winkel zwischen den beiden Rippenbögen unterhalb des Brustbeines. Die Schmerzen können in den rechten Oberbauch, hinter das Brustbein, in den Unterbauch oder sogar in den Rücken ausstrahlen. Es kann außerdem zu Übelkeit mit Erbrechen und zu Appetitlosigkeit kommen.
Das Problem bei der Diagnose dieser genannten Beschwerden ist aber, dass auch die anderen Ursachen, die am Anfang des Artikels genannt wurden, für die Beschwerden verantwortlich sein können, und man nur anhand der Symptome nicht sicher sagen kann, welche Auslöser den Schmerzen zu Grunde liegen.
Die Untersuchung der Wahl ist die Magenspiegelung (Gastroskopie), eine Maßnahme, die heute bei weitem nicht mehr so unangenehm ist wie noch vor einigen Jahren, da die Instrumente kleiner geworden sind und auch Medikamente eingesetzt werden,die dafür sorgen, dass man von der Untersuchung kaum etwas mitbekommt.
Durch die Gastroskopie – so der Fachausdruck für die Magenspiegelung – kann sich der untersuchende Arzt die Schleimhaut des Magens und des Zwölffingerdarms, der sich an den Magen anschließt, genau untersuchen, und aus verdächtigen Arealen eine Gewebeprobe entnehmen, die dann mikroskopisch untersucht wird. Dabei wird auch nach Helicobacter pylori geforscht.
Die Beschwerden, die von den Keimen verursacht werden, stellen sich als Entzündungen der Magenschleimhaut dar. Das bedeutet, dass die befallenen Regionen stark gerötet und geschwollen sind. Diese Veränderungen kennen wir alle von Entzündungen z.B. der Haut, auch da ist das betroffene Areal gerötet, geschwollen und schmerzthaft.
Schließlich kann es im Magen auch zur Geschwürsbildung kommen. Ein Magengeschwür – auch Ulcus genannt – ist ein Defekt der Magenschleimhaut. Dieser Defekt kann sich immer tiefer in die Schleimhaut fortsetzen, bis ein Gefäß beschädigt wird und Blutungen auftreten. Das Geschwür kann unbehandelt sogar zu einem Loch in der Magenwand führen, so dass es zu einem „Durchbruch“ kommt.
Wenn Magenbeschwerden über einen längeren Zeitraum andauern, sollte man diese unbedingt von einem Internisten abklären lassen. Mit einer Gastroskopie kann der Zustand der Magenschleimhaut direkt beurteilt werden, spezielle Untersuchungen bringen dann Gewissheit, ob eine Infektion mit Helicobacter pylori vorliegt.
Ist ein Befall mit dem Bakterium eindeutig festgestellt worden, wird der behandelnde Arzt eine Therapie einleiten, die aus der Einnahme mehrerer Medikamente für die Dauer von sieben Tagen besteht. Dazu gehören Substanzen, die die Magensäure blockieren und unterschiedliche Antibiotika, die den Keim eliminieren. In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist Helicobacter pylori dann beseitigt und der Patient beschwerdefrei. Vier Wochen nach Therapieende kann dann über einen Atemtest die endgültige Beseitigung des Erregers nochmal sichergestellt werden.