Die Definition von Sodbrennen ist der epigastrische Schmerz, der hinter dem Brustbein (Sternum) und gelegentlich bis zu Rachenraum als brennend empfunden wird. Es handelt sich um das Hauptsymptom, welches den gastroösophagealen Reflux beschreibt. Als häufigste Ursache wird eine Funktionsstörung des Schließmuskels zwischen dem Ende der Speiseröhre (Ösophagus) und dem Mageneingang vermutet. Auch eine Form des Reizmagens mit Überempfindlichkeit gegenüber Überlastung durch Stress kann zu Sodbrennen führen. Ist die Motorik des Magens gestört, beispielsweise bei Neuropathie, kann säurehaltiger Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen. Ebenso sind einige Grunderkrankungen bekannt, die häufig mit Sodbrennen verbunden sind. Hier werden Kollagenosen oder Sklerodermie aus Verursacher angenommen.
Klagt ein Patient über Sodbrennen, ist aber in mehr als drei Viertel der Fälle der gastrointestinale Reflux dafür verantwortlich. Es kann sich um obere Refluxsymptome handeln, die vorwiegend als Brennen im Rachenraum beschrieben werden. Nach dem morgendlichen Aufstehen kommt es oft zu Reizhusten, immer wieder muss man sich räuspern, die Stimme ist belegt und klingt heiser. Gelangen geringe Mengen sauren Mageninhalts in die Luftröhre, erscheinen die Symptome wie ein Asthmaanfall.
Bleiben die Symptome im Abdominalbereich vorwiegend im Oberbauch, wird das Sodbrennen in der unteren Speiseröhre als brennend empfunden, das nicht selten hinter dem Brustbein Schmerzen hervorruft.
Ein nicht zu unterschätzendes Risiko ist mit dem Reflux von Mageninhalt in die untere Speiseröhre gehäuft verbunden. Während der sehr saue Mageninhalt den Schleimhautzellen des Magens wenig ausmacht, weil diese durch eine widerstandsfähige Schleimauflage geschützt sind, reagieren die Epithelzellen in der unteren Speiseröhre mit einer Entzündung auf den Kontakt mit dem sauren Material. Dabei spielt die Intensität und Häufigkeit von Sodbrennen eine geringere Rolle als der Zeitpunkt des Auftretens: Es kann im nüchternen Zustand nach dem Aufwachen vorhanden sein, es tritt häufig nach einer Mahlzeit auf, oder es wird durch das Liegen in der Nacht von rückfließender Magensäure verursacht. Das Risiko für eine Schädigung des Epithels im unteren Ösophagus hängt mit der Dauer der Erkrankung zusammen und die dadurch veränderten Epithelzellen werden zu grauweißem Plattenepithel, ein sogenannter Barett-Ösophagus, dem die Neigung zu eigen ist, zu einem Adenokarzinom zu entarten.
Wird regelmäßig über einen langen Zeitraum über Refluxbeschwerden geklagt, sollte eine endoskopische Untersuchung der Ösophagus-Schleimhaut unbedingt stattfinden. Damit kann festgestellt werden, ob sich die Epithelzellen in der unteren Speiseröhre bereits verändert haben und auf dem Weg zu Barrett-Ösophagus sind.
Als probate Medikamente gegen Refluxbeschwerden werden säurebindende oder säure-blockierende Medikamente verordnet, die je nach Schweregrad angewendet werden und die Symptomatik verringern oder sogar verschwinden lassen. Jedem Patienten, der unter Reflux aufgrund ungesunder Ernährung oder nach Alkoholkonsum leidet, ist zu empfehlen, solche unverträglichen Speisen zu erkennen und möglichst vom Speiseplan zu streichen.