Übergewicht und Adipositas begegnen uns in Deutschland überall: auf der Straße, im Beruf, in Schulen, Kindergärten und in der Familie. Erschreckend ist die enorme Gewichtszunahme vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Sie sind häufig bereits motorisch und in der sportlichen Leistung eingeschränkt, haben Probleme mit ihrem Körperbild und sozialer Diskriminierung. Sie werden die dicken Erwachsenen der Zukunft sein – wenn nichts unternommen wird.
Das Gesundheitsministerium und das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz haben sich des Problems bereits angenommen und einen Nationalen Aktionsplan zur Primärprävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht veröffentlicht. Es gibt viele professionelle Strukturen in Deutschland, die sich dem rasant ansteigenden Übergewicht annehmen, seien es Kliniken mit stationärer Rehabilitation oder niedergelassene Ärzte mit ambulanten Behandlungsmöglichkeiten: In diesen Strukturen befindet sich aber meist der behandlungsbedürftige, bereits an Übergewicht oder Adipositas erkrankte Patient.
Wissenschaftliche Fachgesellschaften wie die Deutsche Adipositas-Gesellschaft, die Diabetesgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung stellen umfassende Angebote zur Aus- und Weiterbildung der Trainer und Therapeuten zur Verfügung.
Das Problem der Adipositas ist ubiquitär präsent, und kaum ein TV-Sender sowie die regionalen und überregionalen Printmedien haben sich des Themas noch nicht angenommen.
Die Ergebnisse bisheriger Maßnahmen sind aber noch weit davon entfernt erfolgreich oder nachhaltig zu sein. Dies mag unterschiedliche Ursachen haben, und teilweise in den Differenzen konkurrierender Strukturen verhaftet sein. Es mangelt aber auch an gesundheitspolitischen Entscheidungen, nämlich die Adipositas als Krankheit zu akzeptieren, die nachweislich den Boden für eine Vielzahl behandlungsbedürftiger Erkrankungen bereitet. Übergewicht und Adipositas sind mit einer Störung des Glukosestoffwechsels verbunden, die früher oder später zum Diabetes Typ 2 führt, der enorme Kosten im Gesundheitswesen verursacht. Auch Bluthochdruck ist regelmäßiger Begleiter der Adipositas, ebenso wie Fettstoffwechsel- und Blutgerinnungsstörungen, die mit erhöhter Neigung zu Gefäßverschlüssen verbunden sind und zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können. Hormonstörungen, die bei Frauen zur Unfruchtbarkeit führen, nächtliche Atemstillstände, Schäden am Bewegungsapparat und vermehrtes Auftreten von Krebserkrankungen korrelieren mit Übergewicht und vermehrter Ansammlung von Fettgewebe.
Die Erforschung des Fettgewebes hat gezeigt, dass vor allem das Bauchfett bei weitem kein Depot ist, sondern ein aktives Gewebe, das Hormone und Botenstoffe freisetzt, so dass es illusorisch erscheint, einen Adipösen als gesund zu bezeichnen. In der Schweiz ist die Adipositas seit 2007 als Krankheit anerkannt, was dort allen Beteiligten, Wissenschaftlern, Therapeuten und primärpräventiv tätigen Verbänden die Arbeit erheblich erleichtert.
Die Adipositas Stiftung Deutschland sieht Ihre Aufgabe darin, die Bevölkerung über die Probleme des Übergewichts und die resultierenden gesundheitlichen, psychischen und sozialen Konsequenzen aufzuklären. Dabei möchten wir die Menschen erreichen, bevor das Übergewicht zu krankmachenden Konsequenzen führt. Für eine nachhaltige Primärprävention wollen wir das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Vermeidung von Adipositas und Übergewicht stärken.
Dazu hat sich eine interdisziplinäre Gemeinschaft aus Endokrinologen, Kardiologen, Diabetologen und Sportmedizinern, aber auch Chirurgen und Onkologen zur Adipositas Stiftung Deutschland zusammen gefunden, um jeden Aspekt der Entstehung und der Folgen der Adipositas zu berücksichtigen. Besonders wichtig ist es, dass wir den Verband der Krankenversicherten Deutschlands e.V. (VKVD) auf unserer Seite haben, der sich dafür stark macht, dass die Adipositas als Krankheit anerkannt wird, und den Betroffenen geholfen wird.
Wir müssen ein Energieproblem lösen: jede mit der Nahrung aufgenommene Kalorie muss in Energie umgesetzt und verbraucht werden, damit kein Übergewicht entsteht. Essen ist aber viel mehr als nur eine Kalorienaufnahme zur Sättigung. Essen schmeckt gut, Essen ist Emotion im Kreis der Familie, und ist häufig ein gesellschaftliches und soziales Ereignis. Essen ist eine Modefrage (Kartoffeln sind out, Reis ist in), Essen ist Prestige, und letztlich ist Essen für viele Menschen eine Kostenfrage.
Unterstützt werden wir bei unserer Arbeit von Unternehmen mit sozialer Verantwortung, und – wie in diesem Fall – von Kommunen, denen die Gesundheit ihrer Bürger am Herzen liegt. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, uns bei allen Förderern der Adipositas Stiftung Deutschland herzlich für das Engagement, die Geld- und Sachspenden zu bedanken.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Adipositas Stiftung Deutschland sowie im Adipositas Stiftung Deutschland Pressebereich