Die Auswertung der Nationalen Verzehrsstudie II, die am Max Rubner-Institut durchgeführt wurde, ergab zahlreiche signifikante Beziehungen zwischen dem Einkauf von Biolebensmitteln und einem gesünderen Lebensstil. Rund 14.200 Menschen haben für die Nationale Verzehrsstudie II Auskunft über ihre Ernährungsgewohnheiten gegeben. Demnach verzehren Käufer von Bioprodukten mehr Obst und Gemüse und weniger Fleisch und Wurstwaren als Nicht-Biokäufer.
Auch Süßwaren und Limonaden werden weniger konsumiert. Biokäufer rauchen weniger und sind sportlich aktiver als Menschen, die keine Biolebensmittel kaufen. Allerdings sind die Käufer von Bioprodukten nicht nur Personen mit hohem Einkommen. Die Analyse der Daten zeigt, dass selbst in der Gruppe mit dem niedrigsten Einkommen es so genannte Intensivkäufer von biologischen Lebensmitteln gibt. Allerdings gibt es einen Altersunterschied. Mehr als die Hälfte der sogenannten Bio-Intensivkäufer sind über 50 Jahre alt und in der jüngsten Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen ist der Anteil der Biokäufer nur halb so groß, wie der der Nicht-Biokäufer.
Auch das Wissen über Ernährung ist bei den Biokäufern höher als das der Nicht-Biokäufer.
Dass die Ernährung mit Bioprodukten oder naturbelassenen Produkten auch einen gesundheitlichen Vorteil hat, zeigt eine neue Auswertung dreier prospektiver Studien, der Nurses‘ Health Study I+II und der Health Professionals Follow-up Study, die in den Archives of Internal Medicine veröffentlicht wurden (Qi Sun et al. White Rice, Brown Rice, and Risk of Type 2 Diabetes in US Men and Women Arch Intern Med. 2010;170(11):961-969) .
Nach multivariater Adjustierung an Lebensalter und anderen Lebensstilparameter deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Bevorzugung von braunem Vollkornreis in der Ernährung gegenüber dem geschliffenen weißen Reis möglicherweise einem Typ-2-Diabetes mellitus vorbeugt. So führten fünf Mahlzeiten in der Woche mit weißem Reis zu einem um 17 Prozent (relatives Risiko 1,17; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,02-1,36) höheren Diabetesrisiko als ein Verzehr weniger als 1-mal im Monat. Brauner Reis (wenigstens zwei Mahlzeiten pro Woche) war dagegen mit einem um 11 Prozent verminderten Risiko assoziiert (relatives Risiko 0,89; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,81-0,97). Reiskonsumenten, die 50 Gramm am Tag verzehren, können ihr Diabetesrisiko um 16 Prozent (9 bis 21 Prozent) vermindern, wenn sie von weißem auf braunen Reis wechseln.