Die Ernährung spielt bei der Regulation des Blutzuckers eine wichtige Rolle. Die Diabetes-Diät entspricht heute den Empfehlungen für eine gesunde Ernährung, wie sie auch der Allgemeinbevölkerung empfohlen wird.
Ziele einer diabetesgerechten Ernährung:
Ernährungsempfehlungen für Diabetiker*
[* gemäß European Association for the Study of Diabetes (EASD)]
Ihr Anteil an der Gesamtenergiemenge der täglich aufgenommen Nahrungsmittel sollte 45-60 Prozent betragen. Kohlenhydrate sind vor allem in pflanzlicher Nahrung enthalten, die einen großen Anteil der Ernährung ausmachen sollten. Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Getreideprodukte sollten bevorzugte Kohlenhydratquellen sein, da diese reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Spurenelementen sind und einen hohen Sättigungseffekt haben. Eine moderate Aufnahme von Zucker in die Ernährung ist bei beiden Diabetiker-Typen möglich, sie sollte jedoch 10 Prozent der Gesamtenergiemenge nicht überschreiten.
Fettreiche Nahrungsmittel haben sehr viel Kalorien und können zu Übergewicht und Herzerkrankungen beitragen. Der Anteil des Fettes an der aufgenommenen Gesamtenergiemenge sollte 25-35 Prozent nicht überschreiten. Ungünstig sind vor allem ungesättigte Fette, wie sie in vielen Back- und Süßwaren und in einigen Margarinesorten enthalten sind. Günstig sind dagegen sogenannte cis-einfach ungesättigte Fettsäuren (z.B. in Olivenöl und Rapsöl) und Omega-3-Fettsäuren (z.B. in fettem Fisch, Rapsöl, Sojaöl, Nüssen und einigen grünblättrigen Gemüsen). Tipp: Fettarme Lebensmittel bevorzugen, (Fisch, mageres Fleisch, Huhn). Kochen oder grillen, statt braten. Bei Milchprodukten auf den Fettgehalt achten. Auf versteckte Fette achten (z.B. in Wurst oder Gebäck). Siehe auch “Behandlungsmaßnahmen zur Senkung zu hoher Cholesterinwerte” in Ihrer Gesundheitswerkstatt
Die Eiweißaufnahme sollte 10-20 Prozent der aufgenommenen Gesamtenergiemenge betragen. Bei Diabetikern mit Nephropathie sollte die Eiweißaufnahme eher im unteren Bereich dieser Spannbreite liegen (0,8 g/kg Körpergewicht/Tag).
Lebensmittel, die reich an antioxidativen Wirkstoffen sind (Flavonoide, Vitamin C, Beta-Carotin, Vitamin E) sollten bevorzugt gegessen werden, u.a. weil sie helfen, schädliche Stoffwechselprodukte im Körper abzufangen. Empfohlen wird der tägliche Verzehr von mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst.
Der Verzehr von Kochsalz sollte, ebenso wie bei der Normalbevölkerung, auf 6 g täglich begrenzt werden. Da insulinbehandelte Diabetiker und schwangere Diabetikerinnen einen Magnesiummangel entwickeln können, sollten sie bevorzugt magnesiumreiche Nahrungsmittel essen oder Magnesium ergänzend zur Nahrung einnehmen.Siehe auch “Mineralstoffe und Spurenelemente” in Ihrer Gesundheitswerkstatt.
Für Frauen sind 15 g Alkohol pro Tag akzeptabel, für Männer 30 g. Wegen des Risikos schwerer Unterzuckerungen sollten Diabetiker, die Insulin spritzen, alkoholische Getränke nur in Verbindung mit kohlenhydrathaltigen Speisen konsumieren.
Kalorienhaltige Zuckeraustauschstoffe wie z.B. Fructose haben gegenüber üblichem Zucker (Saccharose) außer einer verminderten Kariesbildung keine nennenswerten Vorteile. Energiefreie Süßstoffe können in Getränken sinnvoll sein.
Für Diabetiker, deren Gewicht im Normalbereich liegt (Body Mass Index/BMI für Erwachsene: 18,5-25 kg/m2) gelten die Ernährungsempfehlungen wie für Nicht-Diabetiker. Patienten mit Übergewicht sollten ihr Gewicht reduzieren.