Informationsbus stellt neues Untersuchungsverfahren des Lebergewebes vor.
Mehr als 5 Millionen Bundesbürger leiden nach Schätzungen der Deutschen Leberhilfe e.V. unter chronischer Lebererkrankung, die viele Ursachen haben kann: Viren, Übergewicht, Diabetes, Alkohol, Medikamente, Gendefekte uvm. Nur die wenigsten Menschen wissen von ihrer Erkrankung. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über die Erkrankung geben, zeigt aber nicht das Ausmaß der Lebervernarbung (Fibrose). Bisher gab nur eine Lebergewebepro-be durch Punktion dazu Auskunft. Seit kurzem steht nun mit dem FibroScan eine schmerz-freie und nicht-invasive Messmethode zur Verfügung, um den Zustand der Leber zu beurtei-len.
„Der FibroScan bietet nicht nur für chronisch Leberkranke, sondern auch für Risikogruppen wie z.B. den Übergewichtigen und Adipösen die Möglichkeit einer einfachen, regelmäßigen Untersuchung,“ erklärt Frau PD Dr. Ulrike W. Denzer vom UKE. „Diese Gruppen können sich nun mit einem nicht-invasiven und schmerzfreien Gerät zur Diagnose und Überwachung einer Lebererkrankung testen lassen.“ Bei der Untersuchung gibt der FibroScan einen mecha-nischen Impuls ab. Dieser Impuls breitet sich von der Hautoberfläche mittels einer elastischen Welle durch die Leber aus und misst per Ultraschall die Wellengeschwindigkeit. Diese verän-dert sich mit dem Grad der Fibrose. So können der Verlauf, der Stillstand oder Rückbildung der Leberfibrose künftig sicherer beurteilt werden.
Die Leber ist lebenswichtig. Sie reinigt das Blut und synthetisiert, speichert und wandelt für den Körper alle wichtige Stoffe um. Eine Entzündung oder Vernarbung der Leber beeinträch-tigen die wichtige Entgiftungsfunktion der Leber. Mögliche Ursachen sind Virusinfektionen (Hepatitis), übermäßiger Alkoholgenuss (Leberzirrhose), Drogen, Diabetes und vor allem das Übergewicht mit einem BMI (Body-Mass-Index) jenseits von 30. Weltweit sind nach neue-sten Studienergebnissen 1,1 Milliarden Menschen übergewichtig, 320 Millionen davon sind sogar fettleibig. Auch in Deutschland steigt die Zahl der Adipösen kontinuierlich an. Fettle-ber, aber auch die gefährliche Hepatitis B und C werden oft viel zu spät erkannt, weil sich eine Lebererkrankung nicht oder erst sehr spät durch Schmerzen bemerkbar macht. Bei der Diagnose einer Lebererkrankung muss untersucht werden, ob und inwieweit das Lebergewebe schon in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die bisher erforderliche Leberpunktion, ist oft schmerzhaft, und mit Risiken verbunden und sie ist bei bestimmten Menschen (z.B. mit schlechter Blutgerinnung) sogar gefährlich.
Der Informationsbus vom Deutschen Hepatitis C Forum, dem UKE und der Deutschen Leber-stiftung stand am 2. Oktober 2009 in der Hamburger Innenstadt auf dem Jakobikirchhof zur kostenfreien Lebermessung, die schmerzfrei mit den FibroScan durchgeführt wurde. Ein Arzt erklärte das Ergebnis anhand einer Grafik und gab eine persönliche Kurzberatung. Die Aus-wertung mit Schaubild und Erklärung kann jeder Besucher des Laborbus nach Hause nehmen.