Bei fortschreitender Schädigung der Nervenzellen verändert sich die Sprache und wird undeutlich bis verwaschen und auch die normale Motorik des Menschen wird durch unkoordinierte Bewegungsmuster verändert.
Die schwerste Form der hepatischen Encephalopathie ist das hepatische Koma, einer tiefen Bewußtlosigkeit, bei der Störungen aller Nervenreize vorliegen (Reflexe, Schmerzreize) sind und der Atem des Betroffenen einen typischen Geruch annimmt, der als foetor hepaticus bezeichnet wird.
Aus der bekannten Ursache der Ammoniakschädigung des Gehirn wird zwingend abgeleitet, das zur Therapie des Krankheitsbildes in erster Linie der Ammoniakspiegel im peripheren Blut gesenkt werden muss. Gelingt dieses in ausreichendem Maße, ist die Verhinderung einer schwerwiegenden Gehirnschädigung oder Demenz durchaus möglich.
Es gibt unterschiedliche Substanzen, die den Ammoniakspiegel im Blut senken können.
Durch Antibiotika wird die Zahl der Darmbakterien reduziert, die einen großen Teil des Ammoniaks freisetzen. Auch mit der Gabe von Milchzucker kann auf der Ebene der Darmbakterien eine Ammoniaksenkung erreicht werden.
Besonders empfohlen wird die Gabe von L-Ornithin-Aspartat, welches eine wichtige Funktion bei der Umwandlung von Ammoniak in Harnstoff wahrnimmt. In vielen klinischen Prüfungen und praktischen Anwendungen konnte belegt werden, dass die Zeichen der Nervenzell-Vergiftung durch Ammoniak im Gehirn mit L-Ornithin-Aspartat erheblich reduziert und der Zustand der Patienten gebessert wird. Die Vergeßlichkeit und Konzentrationsschwächen werden deutlich geringer, die Wachheit (Vigilanz) und Teilnahme am täglichen Leben können dramatisch verbessert werden.
Wenn alle konservativen Behandlungen versagen und die Gehirnsymptomatik fortschreitet, muß frühzeitig über eine Lebertransplantation nachgedacht werden.