Das starke Geschlecht der Männer hat eine eindeutige Schwachstelle, die mit zunehmenden Alter mehr Aufmerksamkeit fordert: die Prostata. Es handelt sich dabei um die sogenannte Vorsteherdrüse, deren originäre Aufgabe es ist, eine milchig weiße Flüssigkeit zu produzieren, die bei jedem Samenerguss dem männlichen Fortpflanzungsprodukt, den Spermien, als Transportmittel zur Verfügung steht.
Die Prostata ist normalerweise etwa so groß wie eine Kastanie und umgibt die Harnröhre unterhalb der Blase. Bei vielen Männern neigt diese Drüse mit dem Alter zur Vergrößerung. Dadurch wird die Harnröhre eingeengt, was beim Wasserlassen zu Problemen führt. Der Harnstrahl fließt nicht mehr gleichmäßig, er fließt schwächer, wird häufiger unterbrochen und es tröpfelt nach. Werden die Männer älter, kennen sie diese Symptome und versuchen leider viel zu lange, diese zu ignorieren.
Die Vergrößerung der Prostata ist in vielen Fällen als gutartig einzustufen. Es stehen Medikamente zur Verfügung, die verhindern sollen, dass die gutartige Volumenzunahme der Prostata weiter fortschreitet und den Urinfluss beeinträchtigt. Wenn das Volumen der Drüse von ursprünglich etwa 20 Gramm auf 120 Gramm erhöht ist, kann selbst die gutartige Form der Prostata zu nachhaltigen Problemen der Harnblase führen. Wird der Urin nicht restlos entleert, sammeln sich im Restharn bevorzugt Keime und verursachen eine chronische Blasenentzündung. Steigen die Keime im Harnleiter zu Niere auf, wird auch diese an der Infektion beteiligt und eine Nierenentzündung oder Nierenbeckenentzündung bedarf der schnellsten Behandlung mit Antibiotika.
Daher sollte bei jedem Mann ab dem 45.- Lebensjahr regelmäßig eine Untersuchung der Prostata erfolgen, die meist von einem Urologen durchgeführt wird. In einigen Fällen ist es Volumenzunahme nämlich nicht gutartig, sondern durch die Veränderung der Zellen als Protatakrebs einzustufen. Wird dieser Krebs durch die Wahrnehmung der Vorsorgetermine rechtzeitig erkannt, besteht bei 90 Prozent eine gute Chance auf Heilung.
Es steckt schon im Wort: Vorsorge soll dazu beitragen, dass eine Erkrankung erkannt und behandelt wird, bevor sie ein Stadium erreicht hat, in dem sie nicht mehr heilbar ist. Deswegen übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Vorsorgeuntersunchung und starten immer wieder Kampagnen, um zur Vorsorge zu motivieren.
Neben der digitalen Untersuchung der Prostata durch den Enddarm wird ein Bluttest durchgeführt, der das Prostata-spezifische Antigen (PSA-Test) aufspürt. Es handelt sich dabei um eine eiweißhaltige Substanz, die von der Prostatadrüse gebildet wird und bei zu hoher Konzentration im Blut nachweisbar wird. Bei Prostatakrebs sind die PSA-Werte meist erhöht. Der einzelne PSA-Wert gibt aber nur Auskunft zur aktuellen Situation der Prostata. Wird der Wert mehrmals bestimmt und steigt dabei kontinuierlich an, ist er ein wichtiger Parameter für den Verlauf der Prostataerkrankung.
Weil aber auch eine gutartige Prostataschwqellung oder eine Entzündung den PSA-Wert asnsteigen lässt, ist zum sicheren Nachweis von Prostatakrebs noch eine Biopsie (Gewebeentnahme) notwendig, von der unter dem Mikroskop die Krebszellen direkt nachgewiesen werden können.
Werden tatsächlich Krebszellen gefunden, erfolgt die Behandlung entweder als Operative Entfernung der Prostata oder einer Bestrahlung, durch die die Krebszellen zerstört werden sollen.
Die Entfernung der Prostata ist aber nur dann eine erfolgreiche Therapie, wenn die Krebszellen auf das Prostatagewebe begrenzt sind. Ist der Arztbesuch und die Diagnose zu spät erfolgt, können sich die Krebszellen bereits im umgebenden Gewebe festgesetzt haben oder sie sind mit dem Blutstrom in den gesamten Körper gelangt. Da dies in der Regel erst im späteren Stadium der Erkrankung der Fall ist, werden Medikamente erforderlich, die eine Produktion des männlichen Hormons Testosteron verhindern und so den Krebszellen die Nahrung entziehen.
Es ist demnach logisch, dass die Erkrankung früh erkannt und behandelt werden muss !! Weil dies nur durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchung gelingt, fordern wir alle Männer auf, ihrer Schwachstelle Prostata mit besonderer Sorgfalt zu begegnen und sie regelmäßig kontrollieren zu lassen.