Kinder mit einer hohen Proteinzufuhr im Alter von zwölf Monaten weisen einen höheren prozentualen Körperfettanteil und einen höheren Body-Maß-Index im siebten Lebensjahr auf. Die hohe Proteinzufuhr mit zwölf Monaten, die bis über das zweite Lebensjahr aufrechterhalten wurde, führt bei den Kindern zu einem mehr als zweifach erhöhten Risiko eines BMI oder Körperfettanteils oberhalb der 75. Perzentile.
Verursacht wird dieser Effekt offenbar durch eine erhöhte Stimulation von Insulin und des insulin-like growth factors (IGF-I) durch die hohe Proteinzufuhr. Ein erhöhter Körperfettanteil korrelierte besonders mit der erhöhten Zufuhr tierischer Proteine, so dass mit sechs Jahren noch ein erhöhter Fettanteil gemessen wurde. Die Auswertung der Daten der DONALD-Studie ergab auch, dass die tierische Proteinquelle mit dem früheren Beginn des pubertären Wachstums und einer früheren Menarche bzw. Stimmbruch assoziiert war. Die hohe Zufuhr pflanzlicher Proteine schien den Beginn der Pubertät zu verzögern.
Aus diesen Ergebnissen könnten wichtige Konzepte einer frühen primären und sekundären Prävention von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen sowie deren gesundheitlicher Entwicklung abgeleitet werden, so das Resultat einer Arbeit von Dr. Anke Günther aus Fulda, die auf dem Kongress Ernährung 2010 den Förderpreis des Instituts Danone Ernährung und Gesundheit e.V. erhielt.
Die DONALD-Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) erfasst die Ernährung der Kinder zu unterschiedlichen Zeitpunkten, und sie bezieht Körperfettanteil und Beginn der Pubertät als Zielgrößen ein für die Bewertung verschiedener Proteinquellen.