Cannabis ist die in Deutschland am häufigsten konsumierte illegale Droge. Untersuchungen zufolge haben 21 Prozent der Bevölkerung im Westen und 11 Prozent im Osten mindestens einmal im Leben diesen Suchtstoff eingenommen. Etwa 3-4 Millionen Menschen konsumieren in Deutschland regelmäßig Cannabis. Die Hanf- bzw. Cannabispflanze kommt ursprünglich aus Asien. Erstmals wird sie in chinesischen Lehrbüchern erwähnt. Bereits vor Christus wurde sie dort als Heilmittel und Rauschmittel für rituelle Handlungen beschrieben. Im 12. Jahrhundert wurde Hanf auch in Deutschland als Heilpflanze verwendet, wurde aber nach Entwicklung anderer Arzneimittel aus der Medizin verdrängt. Erst in den letzten beiden Jahrzehnten ist Cannabis als Medikament wieder im Gespräch und ist in den USA zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie oder als appetitsteigerndes Mittel beim Wastingsyndrom HIV-Erkrankter zugelassen. Auch in Deutschland kann der reine Hauptwirkstoff der Cannabispflanze, Cannabidiol und Tetrahydrocannabinol (THC, Dronabinol) auf Betäubungsmittelrezept verschrieben werden, z.B. zur Behandlung von AIDS- und Krebspatienten mit Schmerzen und bei Patienten mit Multipler Sklerose oder Querschnittlähmung, die Krämpfe oder Spastiken haben. Da es in Deutschland noch keine Fertigpräparate gibt, wird Dronabinol als Rezeptursubstanz verschrieben und vom Apotheker zu Tropfen, Kapseln oder Inhalationslösungen verarbeitet. Als nachwachsender Rohstoff findet Hanf inzwischen vielfältig Verwendung, u.a. auch in Kosmetika, in der Textil- und Papierherstellung und als Dämm- und Isolierstoff.