Gallenflüssigkeit, die im wesentlichen verdauungsfördernde Stoffe und Cholesterin (ein Blutfett) enthält. Als Sammelreservoir fungiert die Gallenblase, die die Galle bedarfsgerecht in den Zwölffingerdarm abgibt, und damit die Verdauung der Nahrung unmittelbar unterstützt.
Im Wesentlichen fördert die Galle die Verdauung der Fette. Weil Fett nicht in Wasser löslich ist und nicht von der Darmschleimhaut aufgenommen werden kann, übernimmt die Galle die Aufgabe, Nahrungsfette wasserlöslich zu machen.
Gelöste Fette, Kohlenhydrate und Eiweisse werden von der Darmschleimhaut resorbiert (aufgenommen). Dann werden sie entweder direkt in den Blutkreislauf zur Verwertung durch die Zellen abgegeben oder sie gelangen über die Pfortader in die Leber, wo sie einem Stoffwechselzyklus zugeführt werden. Bei diesem wird einerseits Energie für den Organismus gewonnen, andererseits werden schädigende oder für den Körper giftige Stoffe neutralisiert oder ausgeschieden.
Eine wichtige Rolle spielt die Leber auch bei der Entsorgung des Blutfarbstoffs, der für die Bildung der roten Blutkörperchen eine wichtige Rolle spielt und bei deren Abbau anfällt.
Es handelt sich bei der Leber aber nicht nur um eine produzierende Drüse, sondern sie nimmt auch Aufgaben als Depot wahr.
So können Zuckerbausteine (als Glykogen) in der Leber gespeichert werden und bei einer Mangelsituation oder bei einem erhöhten Bedarf (z.b. Hochleistungssport) in kürzester Zeit wieder freigesetzt und zur Verfügung gestellt werden.
Ein weiteres Speicherprodukt der Leber ist das Vitamin K, welches bei der Produktion von Blutgerinnungshemmenden Stoffen unentbehrlich ist. Fibrinogen gehört zu diesen Substanzen, die dafür Sorge tragen, dass die Blutgerinnung feinstreguliert ist, so dass der Mensch nicht an der kleinsten Verletzung verbluten kann, oder die Gefäße sich wegen zu dickflüssigen Blutes verstopfen.
Alle mit der Nahrung aufgenommenen Eiweiße sind lebensnotwendige Bausteine. Sie werden auf ihrem Weg durch den Darm in ihre kleinsten Teilchen, sogenannte Aminosäuren zerlegt, der Leber zugeführt und dort zur Produktion körpereigener Eiweißstoffe verwendet. Bei diesem Produktionsprozess entsteht eine Substanz, die für den Körper schädlich ist und ausgeschieden werden muss, der Harnstoff. Dieser wird ausgeschieden, in dem er auf dem Blutweg in die Niere gelangt , Bestandteil des dort gebildeten Urins wird und mit diesem ausgeschieden wird.