Nach den Protesten der Bauern und dem Lieferboykott ist die Milchwelt scheinbar wieder in Ordnung. Die Streitereien um den richtigen Preis dieses Produktes haben gezeigt, dass die Kuhmilch und ihre Erzeugnisse zu den wichtigsten und hochwertigsten Lebensmitteln zählen und deshalb auf einen ausgewogenen Speiseplan gehören.
Milch ist von Natur aus bereits als eine Nahrung konzipiert, die fast alle Nährstoffe in optimaler Zusammensetzung liefert. Milch und Milchprodukte sind die bedeutendsten Lieferanten von Calcium, sowie gute Quellen für die Mineralstoffe Magnesium, Zink und Jod.
Calcium aus der Milch kann ganz besonders gut verwertet werden. Daher ist die Milch für das Knochenwachstum und die Härtung der Zähne von Kindern besonders gut geeignet.
Das hochwertige Eiweiß aus Milch und Milchprodukten ist leicht verdaulich und fördert das Wachstum sowie den Aufbau von Muskeln. Milcheiweiß enthält alle essenziellen Aminosäuren, besteht zu 80 Prozent aus Kasein und zu 20 Prozent aus Molkeneiweiß. In dieser Kombination kann der menschliche Körper sehr gut körpereigenes Eiweiß aufbauen. Daher setzen besonders Sportler auf Milch und Milchprodukte als Nahrungsmittel zum Muskelaufbau.
Als weitere wertvolle Inhaltsstoffe liefern Milch und Milchprodukte zahlreiche Vitamine (A, B1, B2, B12, D) und Mineralstoffe (Calcium, Phosphor, Magnesium, Zink und Jod), die den Stoffwechsel der Kinder aktivieren. Der in der Milch enthaltene Milchzucker dient dem Gehirn als Energiequelle. Er fördert die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus steigert der Milchzucker bzw. die im Dünndarm gebildete Milchsäure das Stuhlvolumen und reget den Darm zu größerer Aktivität an.
Allerdings gibt es Menschen, die den Milchzucker nicht vertragen können. Man spricht dann von einer Lactose-Intoleranz.
Bei der Lactose-Intoleranz unterscheidet man drei Formen:
Menschen mit Anzeichen von Lactoseunverträglichkeit, wie zum Beispiel Völlegefühl, Blähungen, krampfartige Bauchschmerzen und Durchfälle unmittelbar nach dem Genuss von Milch oder Milchprodukten müssen auf Milch und Milchprodukte verzichten oder Lactose freie Produkte verzehren, denn eine ursächliche Behandlung gibt es nicht. Auch sollte man wissen, dass Lactose in Wurstwaren, Fertiggerichten, Salatdressings und Süßstoffen enthalten ist. Häufig wird Lactose sogar als Bindemittel Medikamenten zugesetzt.
Wenn man auf Milch oder Milchprodukte aus den obigen Gründen verzichten muss, sollte man allerdings darauf achten seinen Calciumbedarf anderweitig zu decken. Dies kann durch Sojamilch, Sojaquark (Tofu), Kokosmilch, Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl und Tomaten geschehen. Calciumreiche Mineralwässer (mindestens 150 mg Calcium/l) und calciumangereicherte Fruchtsäfte sind eine weitere Möglichkeit. Wenn man ganz sicher gehen will empfiehlt es sich, zusätzlich Calciumtabletten einzunehmen.