Leider stellt man selbst es erst fest, daß man Probleme mit dem Zahnfleisch hat, wenn es fast zu spät ist, etwas dagegen zu tun. Oft sind Zahnfleischbluten und Mundgeruch erste Anzeichen.
Mit diesen Begriffen bezeichnet der Zahnarzt die Erkrankung des Zahnbettes, also des Gewebes, das den Zahn hält. Früher hieß es Parodontose, weil man noch nicht wußte, daß eine Entzündung die Ursache für die Erkrankung ist.
Heute wissen wir, daß Parodontitis eine Infektionskrankheit ist.
Der richtige Begriff ist also Parodontitis. Bakterien, die in der Plaque (Zahnbelag) enthalten sind, führen zu einer Entzündung des Zahnfleisches. Diese Erkrankung kann immer wieder auftreten.
Die Behandlung von Parodontitis kann nur durch Ihre/n Zahnärztin/arzt erfolgen.
Diese/r kann auch entscheiden, welche Art von Therapie notwendig ist, da Parodontitis unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann.
Ziel der Behandlung ist jedoch immer, die Zahnfleischtaschen zu reinigen.
Die beste Vorbeugung gegen Parodontitis ist die tägliche, gründliche Zahnreinigung. Aber trotz einer noch so intensiven täglichen Zahnpflege ist nicht gewährleistet, daß die weichen Zahnbeläge wirklich “weggeputzt” sind.
In schwer zugänglichen Nischen und Zahnzwischenräumen können Zahnbeläge nicht erreicht werden. Deshalb ist regelmäßig zusätzliche professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis erforderlich.
Mit bestimmten Speicheltesten kann der Grad der Erkrankung ermittelt und eine genaue Diagnose gestellt werden.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, daß die professionelle Zahnreinigung etwa alle sechs Monate in Verbindung mit einer häuslichen Mundpflege ausreicht, um Ihre Zähne gesund zu erhalten.
Die professionelle Zahnreinigung kann nur mit Spezialinstrumenten, maschinellen Hilfsmitteln und speziellen Polierpasten in der Zahnarztpraxis erfolgen.
Mit diesen Instrumenten werden auch die schwer zugänglichen Stellen von Belägen befreit und poliert, um erneute Ablagerung zu vermeiden.
Es können auch Geräte eingesetzt werden, die – ähnlich wie ein Sandstrahlgerät – Zahnflächen von besonders hatnäckigen Belägen befreit.
Die weitreichenden negativen Folgen der Parodontitis werden unterschätzt. Die Parodontitis -Bakterien verteilen sich von ihrer Basis, dem Mundraum, im gesamten Körper und können unter anderem Herzkranzgefäße angreifen.
Studien in den USA haben gezeigt, daß sich das Risiko für einen Herzinfarkt dadurch um das 2,2fache, für einen Schlafanfall sogar um das 2,7fache erhöht.