Übergewicht ist oftmals Ursache und Ausgang für eine ganze Reihe internistischer Erkrankungen wie Hypertonie, Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen. Diese Krankheiten stellen eine Bedrohung für die weitere Prognose der Patienten dar, weil sie doch am Anfang von Herzinfarkt, Schlaganfall oder gar vorzeitiger Tod stehen. Die Basis der Prävention dieser Erkrankungen ist daher die Gewichtsreduktion. Dabei ist oft schon eine moderate Gewichtsabnahme von lediglich 5 Prozent des Ausgangsgewichts bereits ausreichend. Der Weg dorthin ist dabei gar nicht so kompliziert. Ein körperlich aktiver Lebensstil, mit täglich 30 bis 60 Minuten Bewegung und Sport und eine vollwertige und energieangepasste Ernährung, helfen das Gewicht zu halten und den Herz-Kreislauf-Krankheiten vorzubeugen. Weitere positive Effekte körperlicher Aktivität betreffen unter anderem die Senkung des Risikos für bestimmte Krebserkrankungen.
Eine Veränderung ungesunder Verhaltensweisen ist der Schlüssel zum Erfolg für ein gesünderes Leben, und die Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen, ist wiederum ein zentraler Punkt der Motivation, damit der geänderte Lebensstil auch langfristig beibehalten wird. Es ist nicht so schwer dem durch Bewegungsmangel geprägten Lebensstil entgegenzuwirken, indem moderate körperliche Aktivitäten in den Alltag integriert werden:
Regelmäßiges schnelles Gehen oder den Weg zur Arbeit zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen sind praktikable Maßnahmen, die mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und für bestimmte Krebserkrankungen verbunden sind. Generell gilt “je mehr Bewegung, desto besser”. Inaktive Menschen profitieren bereits, wenn sie ihre körperliche Aktivität moderat erhöhen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat die Belege für körperliche Aktivität und deren positive Wirkung auf die Vermeidung von Herz- Kreislauf-Krankheiten und Krebs gesammelt und in ihrer jüngsten Pressemitteilung veröffentlicht. Demnach besteht ein direkter Zusammenhang von Sport und körperlicher Fitness mit der Vermeidung von Herzinfarkt, Schlaganfall und bestimmten Krebserkrankungen. Dabei lautet die Regel: Je aktiver man ist, desto besser ist man geschützt. So ist zum Beispiel das Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt bei sitzender, im Vergleich zu körperlich aktiver Tätigkeit fast doppelt so groß. Bereits geringe körperliche Freizeitaktivität senkt das Risiko des Schlaganfalls und auch dabei gilt, dass körperliche Aktivität mit einem niedrigeren Schlaganfallrisiko einhergeht.
Die Wurzeln der gesundheitlichen Effekte der regelmäßigen körperlichen Aktivität liegen in dem günstigen Einfluss auf krankmachende Faktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Störungen des Blutzuckerspiegels. Körperliche Aktivität senkt unter anderem die Konzentration endogener Hormone, die die Blutgefäße schädigen und sie verbessern die Fließeigenschaften des Blutes.
Körperliche Aktivität hat auch einen schützenden Effekt vor Dickdarmkrebs egal, ob die Bewegung bei der Arbeit, im Haushalt, auf dem Weg von A nach B oder als Freizeitbeschäftigung. Weiterhin besteht ein protektiver Effekt vor Brustkrebs und Endometriumkrebs nach der Menopause bei Frauen. Bei solchen hormonabhängigen Krebserkrankungen der Frau gibt es zahlreiche Mechanismen, über die sich körperliche Aktivität auswirken kann, z. B. die Verringerung der Körperfettmasse, die Beeinflussung körpereigener Hormone und möglicherweise ein das Immunsystem stärkender Effekt. Neben dem unabhängigen schützenden Effekt vor einer Krebsentstehung schützt körperliche Aktivität auch vor Gewichtszunahme und Übergewicht, die wiederum als ein eigenständiger Risikofaktor für die Krebsentstehung definiert sind.