Jedes Jahr der gleiche Neujahrswunsch der Bundesbürger: Gesund bleiben! Doch die Deutschen sind „Vorsorgemuffel“. Nur ein Drittel der Männer ab 35 geht regelmäßig zur Krebsfrüherkennung, bei den Frauen sind es 65 Prozent, hat das Umfrageinstitut FORSA ermittelt. Zu jung und gesund fühlen sich die meisten. Angst vor einem falschpositiven Testergebnis ist ein weiterer Grund, das Angebot nicht wahrzunehmen.
Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto wirksamer kann er bekämpft oder vernichtet werden.
Manchmal wird schon während einer Untersuchung die Vorstufe eines Tumors beseitigt, zum Beispiel durch Entfernung von Darmpolypen bei der Darmspiegelung. In diesem frühen Stadium ist
h3. Darmkrebs
verhinderbar oder zu fast 100 Prozent heilbar. Wer jährlich durch den Stuhltest seinen Stuhl auf versteckte Blutspuren untersuchen lässt, senkt sein persönliches Risiko, an Darmkrebs zu sterben, um ein Drittel.
Auch bei der Abstrichuntersuchung (so genannter PAP-Test) des
h3. Gebärmutterhalses
lassen sich die Vorstadien von Krebs gut erkennen und beseitigen. Durch Einführung des PAP-Tests (1971) sank die Zahl der jährlichen Erkrankungen um rund zwei Drittel.
Frauen ab 30 sollten jährlich zum Gynäkologen, um
h3. Brust
und Lymphknoten durch die Tastuntersuchung des Arztes untersuchen zu lassen.
Die Früherkennung mittels Mammografie (Röntgenaufnahme der Brust) ab 50 Jahren verhindert nach Meinung von Experten ein Viertel der Todesfälle durch Brustkrebs. Die Heilungschancen bei Früherkennung liegen inzwischen bei über 90 Prozent.
Die ärztliche
h3. Prostata
-Vorsorgeuntersuchung für Männer ist seit 1971 ebenfalls gesetzlich festgeschrieben.
Die Vorsorge mittels Tastuntersuchung ist eine gründliche Untersuchung des äußeren Genitals sowie eine Untersuchung des Enddarms und der Prostata mit dem Finger.
Weitere Untersuchungsmethoden sind Harnstrahlmessung, Restharnbestimmung, Blut- und Urinuntersuchung. Der Arzt erkennt daran ob eine Infektion vorliegt und ob außerdem noch Blasen- und Allgemeinerkrankungen wie Steine, Geschwulstbildungen oder eine Zuckerkrankheit (Diabetes) besteht.
Mehr als die Hälfte aller Deutschen hat Anspruch auf kostenlose Früherkennung.
Ein vernünftiger Lebensstil trägt dazu bei, das Immunsystem im Körper zu stabilisieren. Krebszellen haben weniger Chancen sich auszubreiten.
Das verringert das Risiko, an Dickdarmkrebs, Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Karzinome der Speiseröhre, Nierentumore sowie Krebserkrankungen der Gallenblase gehen auch auf das Konto von Übergewicht.
Optimal sind 20 Minuten tägliches Ausdauertraining oder mindestens dreimal pro Woche 30 Minuten.
Mindestens fünf Portionen Obst oder Gemüse sollten täglich gegessen werden, wenig Fleisch, Wurst und fetthaltige Milchprodukte. Die Vitamine A, C und E bieten Schutz vor Krebserkrankungen der oberen Atemwege, der Zunge, der Mundhöhle, des Kehlkopfes und des Magens.
Ein Drittel aller Krebserkrankungen sind durch Rauchen mitverursacht, nicht nur Lungenkrebs, sondern auch Blasen-, Bauchspeicheldrüsen-, Nieren-, Magen- und Gebärmutterhalskrebs sowie Leukämie. Das gilt auch für Passivrauchen
Übermäßiger Alkoholgenuss schädigt praktisch alle Organsysteme und fördert Krebs in Mund und Rachen, in der Speiseröhre und in der Leber.
Männer sollten nicht mehr als zwei, Frauen nur ein Glas Wein pro Tag trinken.
Die Kombination Alkohol und Tabak ist beteiligt an 60 bis 80 Prozent aller Krebsarten der Mundhöhle und im Rachen.
Intensive Sonnenstrahlung lässt das Hautkrebsrisiko steigen. Wer die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meidet, Sonnenschutz mit hohem UV-Filter und maximal 50 Sonnenbäder im Jahr nimmt, sorgt vor.