Schmerzmittel sind gut wirksame und hilfreiche Arzneimittel zur Linderung unterschiedlicher Schmerzzustände. Am häufigsten werden solche Medikamente bei Kopfschmerzen eingesetzt, sowohl im Erwachsenenalter als auch bei Kindern. Immer mehr Kinder und Jugendliche klagen über Kopfschmerzen oder sogar Migräne, und sie versäumen aufgrund dieser Symptomatik viele Schulstunden.
Die Konzentration und die schulischen Leistungen werden deutlich geringer,
wenn ein Schulkind mit Kopfschmerzen am Unterricht teilnimmt. Gerne
geben die Eltern den Kindern ein Schmerzmedikament aus der
Hausapotheke, das aber hinsichtlich der Dosierung nicht auf den kindlichen
Organismus abgestimmt oder untersucht ist. Jedes Schmerzmedikament
enthält aber hochwirksame Inhaltstoffe, die ihr Spuren hinterlassen und
durchaus auch mit Nebenwirkungen behaftet sind. Seit langem ist bekannt,
dass ein regelmäßiger Schmerzmittelgebrauch bei Kindern leicht zu
chronischen Kopfschmerzen führen kann. Daher sei allen Eltern ans Herz
gelegt Vorsicht bei der Medikamentengabe an ihre Kinder walten zu lassen.
Seit die Krankenkassen viele Schmerzmittel nicht mir bezahlen, sind
Substanzen wie Ibuprofen oder Diclofenac in der Werbung weit verbreitet.
Dadurch verbunden ist automatisch eine Verharmlosung der
Schmerzmedikamente, die oft mit dem Zusatz „speziell für Kinder geeignet“
versehen sind.
Grundsätzlich ist nach den ärztlichen Empfehlungen darauf zu achten, dass
solche Schmerzmittel nicht länger als an drei aufeinanderfolgen Tagen. Zu
den rezeptfreien Medikamenten gehören Ibuprofen und Paracetamol.
Paracetamol ist für Kinder bereits in den ersten Lebensmonaten zugelassen,
und es wirkt fiebersenkend und schmerzlindernd. Man kann es als Saft oder
Zäpfchen einsetzen, für größere Kinder und Erwachsene wird Paracetamol
auch in Tablettenform angeboten.
Vorsicht ist bei der Dosierung geboten, weil es bei Kindern leicht überdosiert
werden kann. Es wird daher dringend empfohlen, die gewichtsabhängige
Höchstdosis nicht zu überschreiten. Der Chefarzt der Vestischen Kinder- und
Jugendklinik Datteln der Universität Witten Herdecke, Professor Boris
Zernikow weist darauf hin, dass Paracetamol in vielen
Kombinationspräparaten enthalten ist. Daher ist besondere Vorsicht bei der
Verabreichung mehrerer rezeptfreier Präparate, etwa bei einer
Erkältungskrankheit bei Kindern geboten. Immer sollten die Inhaltsstoffe bei
frei verkäuflichen Medikamenten mit dem Apotheker oder dem Kinderarzt
besprochen werden.
Eine bessere schmerzlindernde Wirkung wird mit Ibuprofen erreicht, weil es
länger und stärker wirkt. Für diese Substanz sind bedrohliche
Überdosierungen kaum bekannt, allerdingst ist sie erst für Kinder ab dem
sechsten Lebensjahr zugelassen.
Weil etwa sieben bis zehn Prozent der Kinder im Schulalter eine Migräne
diagnostiziert wird, hat man mit Ibuprofen ein probates Mittel, das frühzeitig
angewendet werden kann. Allerdings richtet sich die Dosierung immer nach
dem Körpergewicht des Kindern, und 600 mg täglich dürfen nicht überschritten werden. Bei schweren Migräneattacken mit Übelkeit und Erbrechen werden Triptane empfohlen, eine Migränesubstanz, die auch die Übelkeit und das Erbrechen bessern können. Aber auch hier gilt die Devise, dass Eltern der Kinder und Jugendlichen sich an die korrekte Dosierung halten sollten.