Kinder und Jugendliche haben immer früher Kontakt zu Alkohol, Nikotin, Medikamenten und illegalen Drogen wie Cannabis oder Ecstasy. Das ergab eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 2001.
Zehn Prozent aller elfjährigen Jungen und 3,5 Prozent der elfjährigen Mädchen haben bereits einmal einen Alkoholrausch erlebt.
Das Einstiegsalter für das Rauchen liegt bei durchschnittlich 14 Jahren.
25 Prozent der 12 bis 25jährigen haben Erfahrung mit Cannabis.
Diese Entwicklung ist besorgniserregend, weil der gerade der frühe Kontakt mit Drogen in späteren Lebensjahren in besonders starkem Ausmaß zu Abhängigkeit und Sucht führt.
Suchtgefährdete oder süchtige Jugendlichen nehmen nur selten Hilfe in Anspruch. Das liegt zum einen daran, dass sie das Risiko ihrer Suchtgefährdung unterschätzen und ihren Drogenkonsum als harmlos bewerten. Zum anderen sind sie häufig ungenügend über Hilfsangebote informiert.
Suchtprävention: Verhältnis zu den Eltern ist entscheidend
Für die Suchprävention sind die Eltern besonders wichtig. Wissenschaftler der Universität Siegen fanden heraus, dass Kinder zwischen 10 und 15 Jahren, die sich bei ihren Eltern wohl fühlen, weniger anfällig gegen Alkohol, Zigaretten, weiche und harte Drogen sind.
Folgende Qualitäten der Beziehung zu den Eltern können Kinder vor Drogen schützen. Dabei zählt die Einschätzung der Kinder, nicht die der Eltern.
Die Kinder fühlen sich von Mutter und Vater wirklich verstanden.
Sie erleben die Eltern als fähige Ratgeber fürs Leben.
Die Eltern begleiten aufmerksam die Schulzeit ihrer Kinder.
Kinder und Eltern unternehmen gemeinsam etwas in der Freizeit.
Die Kinder fühlen sich als Person von Vater und Mutter geachtet.
Sie empfinden das Klima in der Familie als kooperativ und harmonisch.
Äußere Umstände, wie Armut oder Berufstätigkeit der Eltern, scheinen nach der Studie der Siegener Wissenschaftler nur eine geringe Rolle für sicheres Aufwachsen zu spielen.