Nach Schätzungen entwickelt in Deutschland etwa jeder fünfte Erwachsene im Laufe seines Lebens eine generalisierte Angststörung. Typisch für dieses Krankheitsbild sind stark übertriebene Sorgen und schlimmste Befürchtungen, unter denen die Betroffenen permanent leiden. Die Ängste konzentrieren sich bei dieser Form der Angststörung nicht auf besondere Situationen oder bestimmte Objekte, sondern betreffen die unterschiedlichsten Lebensbereiche. So bestehen etwa allgegenwärtige Sorgen um die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden der Familie, eine ständige Angst um den Arbeitsplatz oder die permanente Befürchtung, in finanzielle Nöte zu geraten. Bei der generalisierten Angststörung sind die Ängste nicht von kurzer Dauer, sondern bestehen über einen längeren Zeitraum von mindestens sechs Monaten, in dem sie mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt sind. Anders als bei der Panikstörung treten bei der generalisierten Angststörung keine plötzlichen Angstattacken auf, sondern die Sorgen und Ängste sind ständig präsent.
Patienten, die unter einer generalisierten Angststörung leiden, ist häufig bewusst, dass ihre Ängste übertrieben sind. Dennoch ist es ihnen nicht möglich, sie zu kontrollieren. Dieser Kontrollverlust vermittelt ihnen das Gefühl, das Leben nicht bewältigen zu können und kann die bestehenden Ängste noch weiter verstärken. Auch die Entscheidung, eine bestimmte angstmachende Situation zu ändern, kann wiederum Angst auslösen und bestärken, so dass sich der Betroffene wieder zurück in die grübelnde Haltung begibt, ohne die tatsächliche oder vermeintliche angstmachende Bedrohung zu verarbeiten.