Die Ursachen der generalisierten Angststörung sind bislang nicht geklärt. Wie auch bei anderen psychiatrischen Erkrankungen spielen vermutlich gestörte Stoffwechselvorgänge im Gehirn eine Rolle, die im Zusammenspiel mit biographischen und psychosozialen Faktoren die Psyche für Belastungen anfällig macht.
Generalisierte Angststörungen treten nicht von heute auf morgen auf, z.B. als Folge eines bestimmten belastenden Ereignissen. Sie schleichen sich vielmehr langsam und allmählich in das Leben ein. Viele Betroffene werden bereits wegen Schlafstörungen oder Nervosität behandelt, lange bevor ihre ständigen Ängste als krankhaft und als Ursache ihrer körperlichen Beschwerden erkannt werden. So berichten etwa drei Viertel der Patienten davon, lange vor der Diagnose nervös und ängstlich gewesen zu sein. Häufig beginnt die generalisierte Angststörung schon vor dem 20. Lebensjahr. Ein erhöhtes Risiko zu erkranken, besteht erfahrungsgemäß aber auch zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr. Frauen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Je länger eine generalisierte Angststörung besteht, um so häufiger und stärker sind die körperlichen Begleitsymptome. Auch in besonderen Belastungssituationen kann sich die Befindlichkeit verschlechtern. Bei Patienten, die länger als ein Jahr unter einer generalisierten Angststörung leiden, treten häufig weitere Störungen auf, wie z.B. soziale Phobien, depressive Verstimmungen, Persönlichkeitsstörungen oder es kommt zum Medikamentenmissbrauch, weil mit Beruhigungs- und Schlafmitteln dem Problem begegnet werden soll. Deshalb ist es wichtig, eine generalisierte Angststörung frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln.