Das in Mexiko neu aufgetauchte Influenza A Virus vom Subtyp A/H1N1 ist eine völlig neue Variante, das Erbgut von Erregern der Grippe beim Menschen, der Schweinegrippe und der Vogelgrippe enthält. Nach Auffassung der amerikanischen Gesundheitsbehörde wird das Virus aller Voraussicht nach wie andere Grippeviren als Tröpfcheninfektion übertragen, was keinen engen Kontakt mit dem Infizierten voraussetzt. Die Behörde geht davon aus, dass die Viren nach dem Aushusten oder Niesen nur eine Distanz von weniger als einem Meter überwinden können. Die Viren können jedoch Oberflächen kontaminieren, deren Berührung eine weitere Übertragungsmöglichkeit bietet. Ob die Viren auch über die Augen oder den Gastrointestinaltrakt aufgenommen werden, ist noch nicht bekannt.
Da das Virus neu ist und damit kein Immunschutz aus früheren Grippeepidemien besteht, könnte das Infektionsrisiko, so die amerikanischen Experten, relativ hoch sein. Alle Atemwegssekrete und Körperflüssigkeiten, also auch die Ausscheidung bei Durchfall, sollten bei Patienten mit einer Influenza A (H1N1) als potenziell infektiös betrachtet werden.
Zu den möglichen Symptomen dieser von Fachleuten als mexikanischen Grippe bezeichneten Infektion gehören Fieber, Kopfschmerzen, Husten, entzündeter Hals und starke Absonderung von dünnflüssigem bis schleimigem Nasensekret. Auch Glieder- und Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit, Erbrechen oder Durchfall gehören zu den Symptomen.
Bisher war der Verlauf der Infektion außerhalb von Mexiko eher mild, die Erfahrungen mit anderen Varianten der Schweinegrippe schließen Todesfälle allerdings nicht aus. Alles in allem rechnen Experten eher mit den vergleichbaren Komplikationen wie bei der saisonalen Grippe.
Schutz vor der mexikanischen oder amerikanischen Grippe bietet häufiges Händewaschen, bzw. all die Dinge, mit denen man sich auch einer normalen Grippe entziehen kann, also keine zu engen oder intimen Kontakte mit Infizierten, Menschenansammlungen möglichst meiden.
Was hat aber nun die mexikanische Grippe mit Schweinen zu tun?
“Schweinegrippe” ist ein eher irreführender Begriff. Denn bisher ist das neue Virus noch bei keinem Schwein nachgewiesen worden. Der Begriff rührt daher, weil A/H1N1 Ähnlichkeit mit den bei Schweinen vorkommenden Grippeviren hat und weil vermutet wird, dass die neue Virusvariante sich im Schwein aus dem Genmaterial verschiedener tierischer und menschlicher Gene gebildet hat. Schweine erkranken ebenso wie Menschen in der kalten Jahreszeit an Grippe und sie haben ähnliche Krankheitsanzeichen.
Nur in ganz seltenen Fällen überschreitet ein Virus die Arten-Schranke, so dass sich Menschen im Umgang mit lebenden Schweinen infizieren können. Solche neuartigen Grippevirusstämme entstehen nach Experten in Regionen, in denen Menschen und Tiere auf sehr engem Raum und unter hygienisch unzureichenden Bedingungen zusammenleben.