Reisen in die Tropen waren lange Zeit für Diabetiker tabu. Heute weiß man, das Diabetiker im Prinzip nicht anfälliger für Infektionen sind, als Nicht-Diabetiker, solange ihr Stoffwechsel gut eingestellt ist, so berichtet das Deutsche Grüne Kreuz in Marburg.
Die Vorbereitungen für die Reise sollten jedoch schon lange vor dem Abflug beginnen:
Schon einige Monate vor der Abreise sollte der Stoffwechsel stabil sein.
Der Diabetiker sollte in der Lage sein, die benötigte Insulinmenge selbst zu bestimmen.
Der Blutzucker muss unterwegs regelmäßig kontrolliert werden.
Malaria-Prophylaxe und Impfungen sind für Diabetiker kein größeres Risiko als für Nicht-Diabetiker. Nach Impfungen sollte in der Zeit möglicher Impfreaktionen die Stoffwechsellage überwacht werden:
Bei Totimpfstoffen 48 Stunden lang,
Bei Impfungen mit Lebendimpfstoffen bis 14 Tage.
Die STIKO (Ständige Impfkommission) rät allen Diabetikern zusätzlich zur Impfung gegen Pneumokokken und Influenza.
Bei Flügen über mehrere Zeitzonen sollte mit dem Arzt ein Plan zur Medikamenten-Umstellung erarbeiten und während des Fluges alle drei Stunden Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden.
Am Urlaubsort sollte für den Notfall ein Arzt erreichbar sein.
Für das Insulin eine Kühltasche mitnehmen, aber darauf achten, dass das Insulin nicht direkt mit den Kühlakkus in Kontakt kommt, da es sonst gefriert.
Ausreichende Mengen Teststreifen und Spritzen mitführen. Dabei sollte bedacht werden, dass Teststreifen unter extremen Bedingungen wie hoher Luftfeuchtigkeit oder hoher Salzgehalt in wenigen Tagen unbrauchbar werden. Hier ist ein sogenanntes amperometrisches Messsystem nötig.
Diabetiker-Ausweis mitführen und in Länder der Dritten Welt möglichst auch eine ärztliche Bescheinigung in englischer Sprache.
Ein Teil des Insulins, der Spritzen und der Teststreifen im Handgepäck mitführen, falls das Gepäck fehlgeleitet wird.
In heißen Ländern müssen Diabetiker viel trinken, um die Nieren nicht zu belasten. Der Urin sollte immer eine helle, klare Farbe haben.
Bei Durchfall oder Erbrechen rechtzeitig vom Arzt behandeln lassen, da bei Diabetikern schnell bedrohliche Verschiebungen im Elektrolythaushalt auftreten können.
Kleine Verletzungen der Haut sorgfältig pflegen und desinfizieren.