Bei Diabetes treten Herzerkrankungen deutlich häufiger auf. Das liegt nicht zuletzt an den schädigenden Auswirkungen eines zu hohen Blutzuckerspiegels auf die Beschleunigung der Gefäßverkalkung. Verengte oder sogar verschlossene Arterien des Herzens (Koronararterien) machen sich als Angina pectoris oder sogar Herzinfarkt bemerkbar.
Aus diesem Grund sollten Diabetiker unbedingt ihren Lebensstil ändern, damit sich der Glukosestoffwechsel wieder normalisiert, die Blutfettwerte gesenkt und Übergewicht abgebaut werden, damit die lebensbedrohlichen Herzbeschwerden vermieden werden.
Dazu gehört es sich mehr zu bewegen und gesünder zu essen, damit der Diabetes kontrolliert und die Risikofaktoren für den Gefäßschaden reduziert werden.
Diabetiker spüren häufig ihre Herzerkrankung nicht und gehen davon aus, dass Herz und Gefäße gesund sind. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn vor allem bei Diabetikern ist der Infarkt häufig das erste Symptom, und dann ist es für eine primäre Prävention zu spät. Manchmal verläuft sogar der Herzinfarkt ohne größere Beschwerden und der Arzt spricht dann von einem „stummen Infarkt“, der aber durchaus lebensbedrohlich ist.
Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass es sich bei Übergewicht um eine vermehrte Fettansammlung im Bauchraum handelt, wo sich das sogenannte viszerale Fett befindet. Es ist im Gegensatz zum subkutanen Fett (Fett, das direkt unter der Haut liegt) hormonell hochaktiv und produziert viele Hormone und Entzündungsstoffe, die als Ursache für die Gefäßerkrankung und den daraus resultierenden Herzinfarkt gelten. Die grobe Einschätzung der Menge des Bauchfettes lässt sich durch die Messung des Bauchumfangs bestimmen. Es kann aber auch mittels Ultraschall und anderen diagnostischen Methoden bestimmt werden.
Die Verbindung zwischen Typ-2-Diabetes und Erkrankungen des Herz-Gefäßsystems bestehen in dem krankmachenden Zusammenspiel unterschiedlicher Risikofaktoren. Immer weniger Menschen müssen noch körperlich aktiv sein, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und Nahrungsmittel stehen immer und überall zur Verfügung, die aber so hpochkalorisch sind, dass man grundsätzlich mehr Energie aufnimmt als man verbraucht. Das lässt die Fettpolster wachsen und führt direkt zu Übergewicht und Adipositas. Ensteht aus diesem Verhalten eine Zuckerkrankheit, muss die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin produzieren, bis die Insulinproduzierenden Zelle sich erschöpfen. Gleichzeitig werden die Muskelzellen des Körpers immerweniger empfindlich für die Aufnahme der Glukose durch Insulin. Man spricht dann von einer Insulinresistenz und der Blutzuckerspiegel steigt zunehmend an.
Oftmals lassen sich bereits zehn Jahr vor dem Auftreten eines Diabetes die Gefäßschäden dieser Insulinresistenz mit Hyperinsulinämie und erhöhten Blutzuckerspiegeln nachweisen. Es stellt sich ein Bluthochdruck ein, der die schädigende Situation für die Gefäße zusätzlich verschärft. Die Veränderungen and en großen Gefäßen (Makroangiopathie) spielen vor allem für die Aorta (Hauptschlagader) und die Herzkranzgefäße , sowie im Gehirn und den Beingefäßen eine bedeutende Rolle. Es bildet sich einer generelle Atherosklerose aus, die an den Beinen zur gefürchteten Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens), im Gehirn zum Schlaganfall und bei den Herzkrankgefäßen zum Herzinfarkt führen.
Andere Organe nehmen SChaden durch eine diabetische Mikroangiopathie, bei der die kleinsten Gefäße des Auges oder der Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden. Die ständig zu hohen Blutzuckerspiegel schädigen allerkleinste Arteriolen, was zur Folge hat, dass diese durchlässig werden, und Stoffe, die sich im Blut befinden, in die Netzhaut des Auges oder in das Nierengewebe gelangen. Dadurch bilden sich in einigen Bereichen der Netzhaut Ablagerungen, die zum Absterben der Sehzellen führen. Dies ist der Grund dafür, dass viele langjährige Diabetiker, die nicht ausreichend gut behandelt werden, irgendwann blind sind.
Bei den Nierenschäden wird das Gewebe geschädigt, das für die Ausscheidung schädlicher Stoffe über den Urin verantwortlich ist. Wenn diese Reinigung über die Nieren nicht mehr funktioniert, landet der Diabetiker irgendwann in der Dialyse (Blutwäsche).
Es ist daher wichtig für jeden Typ-2-Diabetiker, dass er sich ausreichend bewegt und überschüssige Energie durch Bewegung abbaut. Die Ernährung muss komplett umgestellt werden auf gesunde Vollwertkost mit möglichst wenig Fett und Süßigkeiten, viel Obst und Gemüse und Vollkornprodukte. Reicht dies nicht aus zur Normalisierung von Gewicht und Blutzucker, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der zunächst mit Tabletten den Blutzuckerspiegel senkt. Führt auch dien nicht zum gewünschten Ziel, ist Insulin am besten wirksam, um den Blutzuckerspiegel zu normalisieren.
Moderne Substanzen wurden entwickelt, die gleichzeitig den Blutzucker senken und das Körpergewicht reduzieren, so dass diese in manchen Fällen verordnet werden. Gegen einen gleichzeitigen Hochdruck oder die Gefäßverkalkung stehen wirksame Produkte zur Verfügung, die das Fortschreiten der Erkrankung verhindern können.