Wer kennt das nicht, dass die Ehefrau den Ehemann aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausquartiert oder die Kinder aus Spaß das Schnarchen vom Papa auf Band aufnehmen, um Ihn hinterher damit zu ärgern? Schnarchen ist eine Volkskrankheit und wird meist einfach hingenommen und man arrangiert sich damit.
Was vielen nicht bekannt ist, ist die Tatsache, dass das Schnarchen oder Rhonchopathie, wie es die Mediziner nennen, auch fatale Folgen für das tägliche Leben und die Gesundheit haben kann. Man schätzt, dass ungefähr jeder zweite Mann und jede dritte Frau über 50 Jahren schnarcht. Mal abgesehen von der nächtlichen Lärmbelästigung wäre das nicht so schlimm, aber ungefähr jeder fünfte davon leidet an sogenannten “Schlafbezogenen Atemstörungen” (SBAS) welche die Gesundheit und damit auch die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Viele dieser “Schnarcher” leiden unter Tagesmüdigkeit mit erhöhter Einschlafneigung, Leistungsminderung, Gereiztheit und fühlen sich morgens wie gerädert obwohl sie acht Stunden oder mehr geschlafen haben. Man nennt dies Schlaf-Apnoe-Syndrom. Die Ursache ist oft ein des nächtens kollabierender oberer Luftweg. Durch die Entspannung der Muskulatur und anatomisch bedingte Engen im Rachenbereich kommt es zum Kollaps der Luftwege und somit zum Aussetzen der Atmung. Das Schnarchen, welches den “Fast-Verschluss” der Atemwege angezeigt hat, pausiert. Nach kurzer Zeit fällt der Sauerstoffgehalt im Blut ab, und das Atemzentrum schlägt Alarm. Die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen an. Es kommt schließlich zu einem Tonusanstieg der Muskulatur und einer plötzlichen Wiedereröffnung der Engstelle, was mit einem lautem Schnarchgeräusch einher geht. Diese Zyklen können sich pro Nacht mehrere hundert Male wiederholen mit Atempausen von insgesamt mehreren Stunden pro Nacht. Die Konsequenz nach mehrjährigen Bestehen dieser Schlafstörung sind oft Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche und eine erheblich verkürzte Lebenserwartung.
Die Therapie ist trotz dieser komplexen Störungen teilweise recht einfach. Oft genügt eine kleine Operation, welche Engstellen beseitigt und so das Schnarchen beseitigt oder zumindest deutlich reduziert. Auch der Mehrzahl der Schnarcher, welche keine SBAS haben können so Ihren Schnarchpegel senken. Nur bei einigen schwerwiegenden und selteneren Formen des Schlaf-Apnoe Syndroms müssen weitere und tiefgreifendere Therapiekonzepte angewandt werden.