Auch unter einer erfolgreichen Behandlung können immer wieder neue Krankheitsphasen auftreten. Je früher diese erkannt werden, um so besser kann man ihnen begegnen. Deshalb ist es für die Betroffenen wichtig, sich selbst zu beobachten und Symptome, die auf eine neue Krankheitsphase hindeuten, als solche richtig zu deuten. Natürlich kann jeder Mensch Stimmungsschwankungen haben, auch Patienten mit bipolarer Erkankung. Stimmungen sind Ausdruck von Wohlbefinden oder Unbehagen und Teil der Persönlichkeit. Nicht jede Stimmungsschwankung muss behandelt werden. Erst wenn sich Stimmungen verselbstständigen und unabhängig von äußeren Anlässen unkontrolliert auftreten, sollte man aufmerksam werden. Die meisten Patienten mit bipolarer Erkrankung zeigen ein ganz individuelles Muster, mit dem sich neue Krankheitsphasen ankündigen. Durch Selbstbeobachtung kann der Patient lernen, dieses spezielle Muster zu erkennen. Wenn der Patient sozusagen “Experte seiner eigenen Erkrankung” wird, kann er als gleichberechtiger Partner seines Arztes die optimalen Strategien finden, neue Krankheitsphasen zu vermeiden oder diese so lange wie möglich hinauszuzögern.
Typische Frühsymptome einer depressiven Episode
Typische Frühsymptome einer manischen Episode
Kündigen sich Symptome einer neuen Krankheitsphase an, sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob möglicherweise eine Anpassung der Arzneimittel-Dosis oder eine Kombination mit einem weiteren Medikament sinnvoll ist. In dieser Situation ist es außerdem ratsam, übermäßige Stimulation, schwierige Aufgaben und wichtige Entscheidungen zu vermeiden bzw. aufzuschieben. Auch ausreichend Schlaf und Entspannung helfen dabei, die Stimmung zu Stabilisieren.