Wenn es möglich ist, sollte eine Schwangere keine Medikamente nehmen. Bei vielen Frauen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind aber auch während einer Schwangerschaft Medikamente unverzichtbar.
Generelle Empfehlungen für eine Medikation während der Schwangerschaft bei chronisch entzündlichen Darmkrankheiten gibt es nicht. Die Frage, ob in speziellen Fällen die Auswirkungen von Medikamenten schwerwiegender sind oder ein schwerer entzündlicher Schub während der Schwangerschaft, muss jede Patientin individuell mit ihrem Arzt klären.
Kortisonpräparate und 5 ASA-Präparate in den behandlungsüblichen Dosierungen für CED scheinen nach heutiger Erkenntnis während der Schwangerschaft ohne Gefahr für das Ungeborene eingenommen werden zu können.
Patientinnen, die 5ASA-Präparate zur Remissionserhaltung (Verlängerung der schubfreien Zeit) nehmen, sollten die Medikamente nicht absetzen.
Azothioprin sollte 3 Monate vor der Empfängnis abgesetzt werden. Nach allen bisher vorliegenden Erkenntnissen ist jedoch eine Schwangerschaft auch unter Behandlung mit Azothioprin sicher. In diesen Fällen sollten individuelle Lösungen zwischen Arzt und Patientin gesucht werden.
Metronidazol oder 6-Mercaptopurin sollten in der Schwangerschaft ebenfalls nicht eingenommen werden.