Pflanzliche Heilmittel sind sehr beliebt, da sie vermeintlich “sanfter” wirken als chemische Arzneimittel. Dies ist zwar häufig der Fall, aber nicht immer. Einige Heilpflanzen haben in Kombination mit Medikamenten unerwünschte Nebenwirkungen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt, bevor Sie pflanzliche Präparate in die Therapie miteinbeziehen.
Die Phytotherapie ist bei akuten und chronischen Krankheiten keine Alternative zur Schulmedizin, kann sie aber häufig sinnvoll ergänzen. Heilpflanzen, die sich bei Behandlung von Beschwerden bei chronisch entzündlichen Darmkrankheiten bewährt haben, sind:
Blutwurz (Potentilla tormentilla)
enthält Gerbstoffe, die entzündungshemmend wirken. Kann oral als Tinktur oder als Einlauf angewendet werden.
Flohsamen, indischer (Plantago ovata)
hat nichts mit Flöhen zu tun. Die Pflanze ist der “kleine Bruder” vom Leinsamen. Der indische Flohsamen wird als Quellmittel angewendet und reguliert die Darmperistaltik. Bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmkrankheiten wurde eine zuträgliche Wirkung von Flohsamen beobachtet. Die Studienlage ist aber bisher nicht ausreichend, um eine generelle Empfehlung geben zu können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Flohsamenpräparate dürfen auf keinen Fall bei Stenosen genommen werden. Sonst besteht die Gefahr eines Darmverschlusses.
Gelbwurz (Curcuma xanthorriza)
wirkt entzündungshemmend, entkrampfend und entblähend.
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
wird häufig als Teeaufguss aus getrockneten Früchten gegen Durchfall gegeben. Lindert vor allem Durchfälle, die mit Gärungsprozessen verbunden sind.
Ingwer (Zingiber officinale)
wird gegen Durchfall und als Antibrechmittel gegeben. Ingwerpräparate dürfen nicht in der Schwangerschaft angewendet werden.
Kaffeekohle (aus Kaffee, Coffea arabica)
hat sich bei Schleimhautentzündungen des Verdauungskanals bewährt, bindet Giftstoffe.
Kamille (Matricaria chamomilla)
wirkt entzündungshemmend, kramplösend und antibakteriell.
Pfefferminze (Mentha piperita)
wirkt krampflösend und gegen Blähungen. Hilft gegen Erbrechen und Übelkeit, fördert den Gallefluss und wirkt Gärungsprozessen entgegen.
Schöllkraut (Chelidonium majus)
wirkt krampflösend, schmerzlindernd und fördert den Gallefluss.