Es scheint so zu sein, dass der Fruchtzuckerkonsum das Hungergefühl verstärkt und damit mit Fructose gesüßte Speisen appetitanregend wirken und so dem Übergewicht und der Adipositas Vorschub leisten.
In einer Pilotstudie am Institut für Ernährungsmedizin der Universität Stuttgart – Hohenheim wurde jetzt untersucht, welche Auswirkungen es auf das Gewicht hat, wenn die Zufuhr von Fructose um 50 Prozent reduziert wird. In der dreimonatigen Studie wurden insgesamt 15 Kinder im Alter zwischen fünf bis acht Jahren untersucht, die einen BMI größer als 90 der jeweiligen Referenzperzentile ihres Alters und Geschlechts hatten.
Um in Deutschland einheitliche Definitionen heranzuziehen, hat sich die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) darauf geeinigt, Übergewicht und Adipositas als über das 90. beziehungsweise 97. Perzentil, sowie die extreme Adipositas als über das 99,5. Perzentil hinausgehend zu definieren.
Zu Studienbeginn nahmen die Kinder im Mittel rund 46 Gramm Fructose täglich, hauptsächlich in Form von Obst, Süßigkeiten und Säften, zu sich. Im Verlauf der Studie wurde diese Menge um rund 50 Prozent reduziert. Außerdem nahmen sie insgesamt etwa 330 Kilokalorien pro Tag weniger zu sich.
Der BMI der Kinder zu Beginn der Studie lag bei etwa 23, am Ende bei durchschnittlich 22,3. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass eine dreimonatige Reduktion der Fructoseaufnahme bei Kindern den Verlauf von Übergewicht und Adipositas positiv beeinflussen kann. Die Pilotstudie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. (Quelle: DGEM: Newsletter Juni 2009)