Menschen, die einem erhöhten Nachtfluglärm ausgesetzt sind, haben erhöhte Blutdruckwerte im Vergleich zu denjenigen, die in ruhigen Wohngebieten wohnen. Diesen Beweis dafür, dass Lärm nicht nur an den Nerven zerrt, sondern sogar krank macht, führt eine internationale Studie, die von der Europäischen Kommision gefördert wurde. Schon der Anstieg des nächtlichen Fluglärmpegels um 10 Dezibel (im Schallbereich zwischen 30 und 60 Dezibel) erhöht das Risiko für Bluthochdruck (Hypertonie) bei Frauen und Männern um rund 44 Prozent.
An der großen europäischen Studie, an der das Umweltbundesamt mitwirkte, nahmen rund 5000 Anwohner der Flughäfen Amsterdam, Athen, Berlin, London, Mailand und Stockholm teil. Von den Experten wurde nicht nur die Wirkung des Fluglärms ermittelt, sondern auch der Lärm des Straßenverkehrs auf die Gesundheit, speziell auf den Blutdruck.
Anhand von Flugbewegungen und Flugzeugdaten wurde der Fluglärm ermittelt, die Stichproben schlossen Personen ohne wesentliche Fluglärmbelastung ein und ermöglichte so den Vergleich zwischen Personen mit geringer unbd hoher Lärmbelastung.
Das Ergebnis wies für alle Anwohner von Flughäfen eine Lärmbelastung in den Nachtstunden nach, die sich in erhöhten Blutdruckwerten widerspiegelten. Nach Informationen des Umwelt-Bundesamtes fanden die Forscher heraus, dass ein um 10 Dezibel erhöhter Fluglärmpegel mit einem Anstieg des Blutdrucks um etwa 14 Prozent verbunden ist.
Auch für den erhöhten Straßenlärm zeigen sich vergleichbare Anzeichen, wie in Berlin mit Hilfe der Straßenlärmkarte herausgefunden wurde. Stieg dieser Lärm um 10 Dezibel im Schallbereich zwischen 45 bis 70 Dezibel, erhöhte sich der Blutdruck um etwa 10 Prozent. Hierbei waren vorwiegend Männer betroffen, während sich der Fluglärm bei Frauen und Männer gleichermaßen auswirkte.
Die Studie in englischer Sprache finden Sie hier