Die bedrohlichen Berichte zu den Folgen eines zu hohen Salzkonsums bewirken nicht nur Gutes für die Gesundheit der Bürger. Im Gegenteil: Im Jodmangelland Deutschland breitet sich mit der allgemeinen Salzreduktion-Kampagne vieler Gesundheitsapostel eine Stoffwechselstörung der Schilddrüse aus. Bereits seit 20 Jahren werden mit der Jodierung von Speisesalz viele Menschen vor einer Jodmangelerkrankung bewahrt.
Es handelt sich bei Jod um ein lebensnotwendiges Spurenelement, das unverzichtbar ist zur körpereigenen Herstellung von Schilddrüsenhormonen. Menschen, die an einem dauerhaften Jodmangel leiden, entwickeln schwerwiegende Störung der Schilddrüsenfunktion, die sich als Folge der Funktionsstörung erheblich vergrößert.
Man muss sich fragen, warum die Erfolge der Aufklärungskampagnen der letzten Jahrzehnte neuerdings ins Gegenteil umschlagen, so die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin. Die Jodversorgung war erheblich verbessert worden in der Bevölkerung durch die Jodierung von Speisesalz. Nicht nur in den Haushalten wurde bevorzugt zu Jodsalz gegriffen, sondern auch die Lebensmittelhersteller verwendeten bei Brot, Wurst und vielen anderen Nahrungsmitteln jodiertes Speisesalz.
Inzwischen muss registriert werden, dass sich die Jodversorgung in Deutschland wieder verschlechtert hat, und diese Situation belastet besonders die Gesundheit der Schilddrüse von schwangeren Frauen und Kindern.
Nicht nur die vielen importierten, industriell gefertigten Lebensmittel entsprechen nicht den deutschen Empfehlungen zur Jodsubstitution. Verunsichert durch die Warnung vor zu hohem Salzverzehr reduzieren viele Familien ihren Salzverzehr im Glauben, damit ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun. Damit sinkt aber der Anteil an Jod, der mit dem Speisesalz üblicherweise aufgenommen wurde und die Schilddrüse schützt.
Die Nuklearmediziner in Deutschland registrieren diese Entwicklung der Mangelernährung als Anstieg der Schilddrüsenerkrankungen, die therapeutisch reguliert werden müssen. Eine generelle Salzreduktion in der Bevölkerung ist dementsprechend nicht zu befürworten, sondern sollte für die Patienten mit salzsensitivem Bluthochdruck oder ein Nierenerkrankung vorbehalten sein.