Mit einer schlechten Nachricht kamen Heinrich und Jutta M. aus der Nähe von Augsburg aus dem Krankenhaus. Die Ursache für die gesundheitlichen Probleme von Heinrich M. in den letzten Jahren war gefunden – Morbus Fabry. “Die Diagnose wurde uns im August zusammen mit den Worten überbracht, dass es fraglich sei, ob mein Mann Weihnachten noch erleben würde”, sagt Ehefrau Jutta M..
Das ist jetzt zwei Jahre her. Die Enzymersatztherapie hat Heinrich M. das Leben gerettet. Jahrzehntelang war der Patient falsch behandelt worden. Der heute 51-jährige wurde erst auf Rheuma behandelt, aber er hatte noch andere unklare Symptome.
“Es ist losgegangen mit Doppelbildern, bei denen man alles so versetzt sieht”, sagt er. “Ich habe dann mehrere CTs machen lassen, aber keiner konnte sagen, was mir fehlt.”
Viele Fabry-Patienten landen an der Dialyse, ohne von der Krankheit überhaupt zu wissen. Auch Heinrich M. ist dialysepflichtig. Seine Nieren arbeiten nicht mehr, er hat fünf Schlaganfälle hinter sich. Dieses Schicksal kann allen Morbus Fabry-Patienten erspart bleiben, bei denen die Krankheit rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird.”
Heute weiß der Frührentner, woher seine Probleme kamen. Seit der Behandlung mit α-Galaktosidase-Infusionen geht es ihm um einiges besser. Für seine Familie eine große Erleichterung. Andrea Meyer, die Stieftochter: “Am Anfang war es am schlimmsten, als man nicht wusste, was es ist. Nach der Diagnose wurde es einfacher. Man wusste, was Tatsache ist, und konnte damit umgehen.”
Heinrich M. dazu: “Wenn man etwas unternimmt, wirkt sich das immer positiv aus. Es gibt immer einen kleinen Strohhalm, den man fassen kann.”
Heinrich M. hatte großes Glück. Diagnose und Behandlung kamen bei ihm gerade noch rechtzeitig.
(Quelle: RTL Bayern Journal, 16. Juni 2002)
*Namen von der Redaktion geändert