Den HbA1-c-Wert immer im Auge behalten

Wer unter erhöhten Blutzuckerwerten leidet, ist einem Risiko ausgesetzt, welches zu Folgeschäden an den Gefäßen und Organen führt. Herz und Gehirn werden nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, die kleinen Gefäße der Augen und der Niere können diese Organe nicht mehr ausreichend ernähren, es drohen der Verlust der Nierenfunktion und die Dialyse oder eine diabetesbedingte Retinopathie, die das Sehvermögen erheblich beeinträchtigt oder den Betroffenen Erblinden lässt.

Beweisend für einen Diabetes sind die zu hohen Blutzuckerwerte, die bei wiederholter Blutzuckermessung regelmäßig bestimmt werden. Es ist bereits verdächtig, wenn der Nüchtern-Blutzuckerwert oberhalb von 100 mg/dl liegt, oder wenn nach der Aufnahme einer kohlenhydratreichen Mahlzeit der Blutzucker die Marke von 200 mg/dl überschreitet. Zum Beweis eines Diabetes wird der Glukosebelastungstest durchgeführt, bei dem ein Traubenzuckerlösung getrunken wird und die Blutzuckerwerte eine und zwei Stunden danach zu hoch bleiben.

Zur Beurteilung des Stoffwechsels über eine längere zurückliegende Zeit dient der so genannte HbA1c. Dabei werden „verzuckerte“ Eiweißkörper im Blut gemessen, die entsprechend der Höhe und der Dauer des auf sie einwirkenden Blutzuckerspiegels ansteigen.

Warum ist der HbA1c so wichtig

Selbst wenn ein Diabetiker kurz vor seinem nächsten Arztbesuch seine Diät einhält und seine Medikamente regelmäßig nimmt, um die Werte seines Blutzuckers auf ein normales Niveau zu bringen, kann der Arzt mit dem HbA1c die langfristige Einstellung des Blutzuckers ziemlich genau erkennen und die Diätfehler oder vergessenen Medikamente leicht registrieren. Dieser Wert gibt aber auch Auskunft darüber, wie hoch das Risiko ist, an einer diabetesbedingte Komplikation zu erkranken. Aus diesem Grund ist es für jeden Diabetiker wichtig, dass er seinen HbA1c-Wert kennt und die Wichtigkeit des Wertes richtig einschätzt.

Mit dem HbA1c-Wert wird der Anteil des verzuckerten roten Blutfarbstoffs, des glykolisierten Hämoglobins, bestimmt. Dieser Wert kann bei jedem Menschen bestimmt werden, aber nur bei dauerhaft erhöhtem Blutzuckerspiegel steigt der Wert krankhaft an. Das bedeutet, wenn die durchschnittliche Blutzuckerkonzentration über einen längeren Zeitraum zu hoch ist, steigt parallel dazu der HbA1c-Wert an und erreicht Werte, die oberhalb von 7 Prozent liegen.

Bestimmt nun der Arzt diesen Wert, erhält er einen Spiegel der durchschnittlichen Blutzuckerwerte der letzten zwei bis drei Monate und damit Aussagen zur Qualität der Blutzuckereinstellung. Daraus ergeben sich Handlungsanweisungen, ob die Therapie des Diabetikers umgestellt werden muss, ob die blutzuckersenkende Medikation richtig gewählt wurde oder ob die Insulindosis der aktuellen Situation angepasst werden sollte. Insofern ist der HbA1c-Wert der Goldstandard zur richtigen Wahl des therapeutischen Vorgehens bei Diabetes.

Nun ist es aber nicht jedem Diabetiker bewusst, dass die Qualität seiner Blutzuckereinstellung sich direkt in dem HbA1c-Wert widerspiegelt und ebenso direkt mit seinem Risiko zusammenhängt, ob er Gefäß oder Organschäden durch die hohe Glukosekonzentration entwickelt. Eine schlechte Diabeteseinstellung geht meistens mit einem HbA1c-Wert von höher als 7 einher.

Je niedriger dieser Wert ist, umso geringer ist auch das Risiko für eine Atherosklerose, für Herz- oder Nierenerkrankungen und anderer Folgeschäden, die der Diabetes mit sich bringt.

Es wurden sehr große Studien durchgeführt, die den Vorteil einer HbA1-Senkung für den Diabetiker festgestellt haben. So können durch eine Senkung dieses Wertes um nur 1 Prozent

1. die diabetesbezogenen Komplikationen um 21 Prozent verringert werden
2. die diabetesbedingten Todesfälle um 25 Prozent gesenkt werden
3. die Gesamtsterblichkeit um 17 Prozent werden
4. das Herzinfarktrisiko um 18 Prozent reduziert werden
5. das Risiko eines Schlaganfalls um 15 Prozent reduziert werden und
6. das Risiko von Folgekrankheiten an Auge und Niere um 35 Prozent vermindert werden.

Das Risiko für die Entwicklung eines schweren Folgeschadens an den Augen oder der Niere wird insgesamt um 35 Prozent geringer.

Diese Ergebnisse haben dazu geführt, dass alle Fachgesellschaften sich darin einig sind, den HbA1c-Wert auf unter 7 als den tolerierbaren Wert zu akzeptieren, der erreicht werden muss, um den Diabetiker vor schweren Folgeerkrankungen und Organschäden zu schützen.

Folgen eines schlecht eingestellten Diabetes

Dauerhaft hohe Blutzuckerwerte, die sich in einem hohen HbA1c-Wert widerspiegeln, führen zu Schäden an den großen und kleinen Blutgefäßen und an den Nerven. Bedingt durch verengte oder sogar verschlossene Gefäße (Arteriosklerose) wird das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Zu den häufigsten Folgeerkrankungen zählen der diabetische Fuß, Nervenschäden, Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems, Augenschäden und Schäden an den Nieren. Die Bilanz ist erschreckend: Laut CODE-2®-Studie kommt es jährlich in Deutschland zu folgenden diabetischen Neuerkrankungen:

  • 58.000 Fußgeschwüre
  • 44.000 Schlaganfälle
  • 27.000 Herzinfarkte
  • 6.000 Dialysefälle durch Nierenversagen sowie
  • 6.000 Erblindungen.

Vor diesem Hintergrund gilt es, Ärzte und Patienten noch verstärkter über den HbA1c-Wert aufzuklären und für seine Bedeutung in der Diabetestherapie zu sensibilisieren.

Tabletten oder Spritzen

Während viele Diabetiker mit blutzuckersenkenden Tabletten über lange Jahre ausreichend therapiert sind, wird es auch für den Typ-2-Diabetiker irgendwann notwendig, mit Insulin in die Stoffwechselregulation des Zuckers einzugreifen.

Insulin ist ein körpereigenes Hormon, das in der Betazelle der Bauchspeicheldrüse hergestellt wird und normalerweise mit der Aufnahme von Kohlenhydraten ansteigt, damit diese rasch verstoffwechselt und den Energiespeichern der Zelle zur Verfügung stehen.

So wird der Blutzuckerspiegel durch die Insulinausschüttung reguliert und normalerweise die Glukosekonzentration des Bluetes in engen Grenzen gehalten.

Sind die insulinproduzierenden Betazellen erschöpft oder wird aus einem anderen Grund nicht ausreichend viel Insulin zur Verfügung gestellt, steigen die Glukosespiegel im Blut an und verrichten ihr schädigendes Werk an den Gefäßwänden und Nervenzellen.

Heute steht aber eine breite Palette unterschiedlicher Insuline zur Verfügung, mit denen sogar eine Feinregulierung der Blutzuckerwerte durchgeführt werden kann. Normal-Insuline wirken sofort und über die Dauer von vier bis sechs Stunden. Sie müssen in enger zeitlicher Nähe zur Nahrungsaufnahme injiziert werden und bei erfolgter Injektion muss der Diabetiker unbedingt Nahrung aufnehmen, weil ansonsten sein Blutzuckerspiegel zu stark absinkt (Hypoglykämie).

Verzögerungsinsuline enthalten eine Substanz, die dazu führt, dass das Insulin länger im Gewebe verweilt und erst nach und nach daraus abgegeben werden. Die Wirkung hält üblicherweise acht bis 12 Sutunden an und sie dienen üblicherweise lediglich als Basalinsulin zur Abdeckung des Grundbedarfs.

Bei den so genannten Mischinsulinen liegen Normal- und Basalinsulin in einem festen Mischungsverhältnis vor und müssen normalerweise morgens und abends gegeben werden.

Die moderne medizinische Forschung hat abgewandelte Insuline entwickelt, so genannte Insulinanaloga, die die Blutzuckerwerte des Patienten optimieren und die Lebensqualität der Diabetiker erheblich verbessern. Vor allem kommt den Patienten zu Gute, dass der Spritz-Ess-Abstand nicht mehr relevant ist und er morgens oder Abends seine Insulininjektion vornehmen und die Zeit seiner Mahlzeiten frei wählen kann. Die hypoglykämischen oder hyperglykämischen Ausreißer-Werte kommen nur noch sehr selten vor, weil die Produkte ausreichend lange wirken und für einen konstanten physiologischen Blutzuckerspiegel sorgen.

Dadurch werden auch die Folgeschäden einer zu hohen Zuckerbelastung vermieden, weil unnatürliche hohe oder niedrige Blutzuckerspitzen vermieden werden.

Die Entdeckungsgeschichte von HbA1c

Die Einführung der Bestimmung des HbA1c-Wertes als Standardmethode war für die Kontrolle einer effektiven Diabetes-Therapie ein entscheidender Fortschritt. Die verschiedenen Varianten des Hämoglobins (HbA1, HbA2 und HbF) konnten 1955 bestimmt werden, 1958 folgte dann die Auftrennung und Identifizierung der Subtypen des HbA1 (HbA1a, HbA1b und HbA1c). Dass beim HbA1c Glukose fest an das Hämoglobin gebunden hat, konnte erst in den siebziger Jahren belegt werden. Aber schon 1968 beobachtete der Teheraner Kinderarzt Dr. Samuel Rahbar, dass eine erhöhte Konzentration des HbA1c mit Diabetes einhergeht. Der quantitative Nachweis für HbA1c gewann an Bedeutung, als belegt werden konnte, dass verminderte Blutglukosespiegel eine Verminderung des HbA1c-Wertes zur Folge hatten. Die Entwicklung neuer Bestimmungsmethoden und Analyseverfahren wurde in den folgenden Jahren und insbesondere seit Beginn der Achtziger enorm vorangetrieben. Heute lässt sich mit modernen Labormethoden der HbA1c-Wert innerhalb von Minuten ermitteln. Damit ist eine engmaschige Kontrolle der Stoffwechseleinstellung des Diabetes-Patienten einfach zu gewährleisten.

Hierarchie
Gesundheitstipp: Gesünder unter 7
Gesundheitstipp: Den HbA1-c-Wert immer im Auge behalten

Krankheiten & Symptome

Erkältung

Grippe

Halsschmerzen

Husten

ADHS

Adiopositas-Ambulanz

Adipositas

Adipositas; Diabetes

ADS

Akne

Alkoholkrankheit

Allergie

Allergische Rhinitis

Allergischer Schnupfen

Alzheimer

Amputation

Angst

Angststörung

Angststörungen

Anorexia nervosa

App

Arterienverengung

Arteriosklerose

Arthritis

Arthrose

Arzneimittelunverträg …

Asthma

Augenerkrankungen

Autismus

Bakterien

Bakterienansiedlung

Ballast-Stoffe

Bauchschmerzen

Biomarker

Blähungen

Blasen- oder Lungenent …

Blasenschwäche

Blutdruck

Blutgerinnung

Bluthochdruck

Blutvergiftung

Blutzuckerkontrolle

Borreliose

Bronchitis

Brustkrebs

Bulimie

Burnout-Syndrom

CED

Cervix Karzinom

Chronical Obstructive …

Chronisch Entzündlich …

Chronische Erkrankunge …

Chronische Wunden

Chronischer Bronchitis

Colitis ulcerosa

Colitisulcerosa

COPD

Darm

Darm-Mikrobiom

Darmflora

Darmkrebs

Darmmikrobiom

Darmpermeabilität

Darmspiegelung

Darmträgheit

Demenz

Depression

Depressionen

Depressionen; Diabetes

Dermatitis solaris acu …

Diabetes

Diabetes mellitus

Diabetes Zentrum

Diabetesforschung

Diabetischer Fuß

Diabetologie

Diäten

Dickdarm

Digital

Diphtherie

Disstress

Durchblutungsstören

Durchblutungsstörung

Durchblutungsstörunge …

Durchfall

Durst

Dysbiose

Dyspepsie

Eisenmangel

Eiszapfen-Effekt

Endokrinologie

Endoskopie

Entzündungen

Enuresis

Epilepsie

Erbrechen

Erektile Dysfunktion

Erektionsstörung

Erreger-Toxine

Erschöpfung

Erschöpfungssyndrom

Essen

Fahrangst

Fettleber

Fettmassen

Fettsäuren

Fibromyalgie

Fibromylagie

Fibromylagiesyndrom

Fieber

Flugangst

Folgeerkrankung

Fraktur

Frühsommer-Meningo-En …

FSME

Fuß- und Nagelpilz

Fußschmerzen

Ganzkörperschmerz

Gebärmutterhalskrebs

Gefäßwandschädigung …

Gesundbleiben

Gesunderhaltung

Glaukom

Glukose

Glykiertem Hämoglobin

Grauer star

Grippe Impfung

Grüner Star

Gürtelrose

Haarausfall

Haemophilus influenza …

Hämophilie

Hämorrhoiden

Harm Reduction

Harnwegsentzündungen

Harnwegsinfektion

Hausstaubmilbenallergi …

HAut

Hautabschürfungen

Hautausschlag

Hauterkrankungen

Hautflecken

Hautkrebs

Hepatische Encephalopa …

Hepatitis

Hepatitis A

Hepatitis B

Herbst

Herz

Herz-Kreislauf-Erkrank …

Herzinfarkt

Herzinfirkt

Herzkrankheit

Herzphobie

Herzrhythmusstörungen

Herzschwäche

Heuschnupfen

Hib

Hitze

Husten und Gliederschm …

Hypoglykämie

Imfpung

Immunabwehr

Immunologisches Abwehr …

Immunsystem

Impulsvortrag

Influenza

Inhalationsallergie

Insektenstich-Allergie

Insulin

Insulinapplikation

Insulintherapie

Jodmangel

Kaiserschnitt

Kardiovaskuläres Risi …

Keuchhusten

KHK

Kinderlähmung

Knochenmetastasen

Kolik

Kolon

Kopflausbefall

Kopfschmerzen

Körpertemperatur

Krampfadern

Krebs

Kuhmilchallergie

Lähmungserscheinungen

Lebensmittelintoleranz

Leberfibose

Leberkrebs

Leberverfettung

Leberzirrhose

Lipödem

Lympfdrainge

Magenschmerzen

Magersucht

Makromoleküle

Makuladegeneration

Malaria

Manganmangel

Mangelerscheinung

Masern

Medikation

Mediterrane Diät

Mediterrane Ernährung

Meningokokken

Messung

Metabolisches Syndrom

Metabolite

Microbiome

Migräne

Mikroben

Mikrobiom

Mikrobiome

Mikroökologie

Mikroorganismen

Mineralstoffmangel

Morbus Crohn

Morbus Parkinson

MPS

Multiple Sklerose

Mumps

Muskelfaserriss

Muskelzerrung

Mykose

Myom

Nagelpilzrkrankungen

Nasen-Nebenhöhlenentz …

Natürliche Geburt

Nebenhöhlenentzündun …

Neurodermitis

Nierenerkrankungen

Niesen

Oberschenkel

Obstipation

Ohrgeräusche

Osteoporose

Parodontitis

PAVK

Phänomen

Pilze

Pilzinfektion

Plasma

Pneumokokken

Polio

Pollenallergie

Polyarthritis

Polypen

Probiotika

Prostatakrebs

Proteine

Prozessierung

Prüfungsangst

Psoriasis

Pumphosen

Rauchen

Rauchgasvergiftung

Reflux

Reisekrankheit

Reizdarmsyndrom

Reizdarmsyndroms

Restless Legs Syndrom …

Rheuma

Risikominimierung

Rotaviren

Röteln

Rotwein

Rückenschmerzen

Scharlach

Schaufensterkrankheit

Schilddrüse

Schimmelpilzallergie

Schlafapnoe

Schlafstörungen

Schlaganfall

Schleimhaut

Schmerzen

Schnupfen

Schuppenflechte

Schwangerschaftsdiabet …

Schwerhörigkeit

Schwindel

Sehschwäche

Sepsis

Sexuelle Funktionsstö …

SilverStar

Sklerose

Sodbrennen

Sommergrippe

Sonnenallergie

Sonnenbrand

Speiseröhre

Sport

Stationäre Behandlung

Stoffwechesel

Stoffwechsel

Stoffwechselerkrankung

Stoffwechselkrankheit

Stoffwechselstörung

Stoffwechselstörungen

Stoma

Stress

Switch

Thrombose

Thrombosen

Tierhaarallergie

Tinnitus

Tollwut

Toxoplasmose

Trinken

Tumor

Tumorerkrankung

Typ-1-Diabetes

Typ-2-Diabetes

Typhus

Übergewicht

Venenerkrankungen

Venenleiden

Verdauungsbeschwerden

Verdauungsstörungen

Vergiftung

Vergiftungen

Verstopfung

Virale Infekte

Viren

Volkskrankheit

Vorhofflimmern

Wadenkrampf

Wechseljahresbeschwerd …

Windpocken

Winter

Wundentzündungen

Wundheilung

Wundstarrkrampf

Zahn

Zahnverlust

Zecken

Zeckenbiss

Zöliakie

Zoster

Zukunftsangst

Zwangsstörungen

Partnerinformationen