Formen und Ursachen der posttraumatischen Belastungsstörung
Die Wissenschaft unterscheidet verschiedene Formen von Traumata. Je nach Art und Intensität des belastenden Ereignisses wird zwischen dem Monotrauma (Typ-I-Trauma) und dem komplexen Trauma (Typ-II-Trauma) unterschieden. Ein Monotrauma ist ein einmaliges belastendes Ereignis, z.B. eine körperliche Gewalttat oder eine Verkehrsunfall. Komplexe Traumatisierungen sind fortgesetzte seelische oder körperliche Verletzungen, die oft bereits in frühen Lebensjahren beginnen, wie Misshandlungen oder Vernachlässigung durch eine Person, die auch aus dem familiären Umfeld kommen kann. Von der Art und Schwere des erlebten Traumas ist es abhängig, ob und in welchem Ausmaß der Betroffene eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt.
Verschiedene Arten traumatischer Erfahrungen:
Die einfache posttraumatische Belastungsstörung ist eine Reaktion auf ein einmaliges traumatisches Erlebnis mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalen Ausmaßen. Als Folge einer solchen belastenden Erfahrung können sich die folgenden Symptome der einfachen posttraumatischen Belastungsstörung eintellen:
Deutlich vielfältiger sind die möglichen Folgen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung. Diese Patienten erlebten die traumatischen Erfahrungen meist über einen langen Zeitraum und häufig in gestörten Familienverhältnissen, so dass die Persönlichkeits-Entwicklung beeinträchtigt wurde und die Möglichkeiten zur Selbstbewältigung begrenzt ausgebildet sind. Eine komplexe, fortgesetzte Traumatisierung kann sich auf verschiedenen emotionalen Ebenen und als körperliche Beschwerden manifestieren:
Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung treten meist unmittelbar nach dem erlebten Trauma auf, andere Betroffene erleben zunächst eine Art psychischen Schock, in dem alle Gefühle unterdrückt werden, und erst nach einer Zeit der „Erstarrung“ kommen Ängste, Schlafstörungen oder Depressionen zum Vorschein. In manchen Fällen scheint das Trauma vergessen zu sein. Die unverarbeitete seelische Verletzung ist aber gespeichert und kann sich in Form körperlicher Beschwerden bemerkbar machen. Unter Umständen lässt dann ein scheinbar unbedeutendes Ereignis ein unverarbeitetes Traum aufbrechen und der Betroffene stürzt erneut in eine tiefe psychische Krise.