Diabetes mellitus Typ-2 ist eine heimtückische Erkrankung, weil sie sich langsam und stetig in das Leben eines Menschen einschleicht, ohne Beschwerden zu verursachen. Daher werden diese Störungen des Zuckerstoffwechsel bei vielen Betroffenen erst dann diagnostiziert, wenn bereits erste Schäden aufgetreten sind. Es vergehen nicht selten bis zu zehn Jahre, bis die Erkrankung erkannt und behandelt wird.
Die meisten Typ 2-Diabetiker haben ein Gewichtsproblem, sie sind übergewichtig oder sogar adipös. Die Ernährung und die Trinkgewohnheiten eines Menschen beeinflussen das Krankheitsgeschehen unmittelbar. Die Fettzellen im Bauchraum nehmen zu und vergrößern sich, der Blutdruck steigt zum Hypertonus (Bluthochdruck) an, die Blutfettwerte verlassen den Normalbereich, und eine Hypercholesterinämie oder Hypertriglyceridämie sind die Folgen. Die erhöhte Blutzuckerkonzentration, der hohe Blutdruck und die Fettstoffwechselstörung schädigen die Gefäßwände, an denen sich Plaques ablagern, die als Vorstufe einer zunehmenden Gefäßverengung und letztlich eines kompletten Verschluss gelten.
Ist der Diabetes festgestellt, verordnet der Arzt entweder orale Antidiabetika (Tabletten) oder Insulin, das umso höher dosiert werden muss, je höher die Blutzuckerwerte und der HbA1c festgestellt werden. Eine der wichtigsten Säulen der Blutzuckernormalisierung ist aber die Umstellung des ungesunden Lebensstils. Kleinere Mengen gesunder niedrigkalorischer Nahrungsmittel zu essen und regelmäßige körperliche Bewegung sind der Grundstock zur Senkung des Übergewichts, des Blutzuckerspiegels, des Bluthochdrucks und der Blutfettwerte. Damit ist immer auch der erste Schritt zu langfristig besseren Blutzuckerwerten getan. Je mehr man durch die Lebensumstellung dem Normalgewicht näher kommt, umso deutlicher gehen die krankhaften Blutwerte zurück, und die Risikofaktoren einer Herz-Kreislauferkrankung oder eines Schlaganfalls werden gesenkt.
Es sind nicht alleine die Schäden an den großen Blutgefäßen, die den Diabetiker gefährden. Sind die kleinsten Gefäße in das Krankheitsgeschehen einbezogen, stellen sich die diabetische Retinopathie, die diabetische Nephropathie oder auch die diabetische Neuropathie ein. Die Retinopathie betrifft die Augen und kann zur Erblindung führen, die Nephropathie schädigt die Nieren und für die Betroffenen droht die Dialyse. Die Neuropathie kann alle Organe betreffen, sie entspricht einer Nervenschädigung. Am häufigsten besteht eine Neuropathie der Füße und es kommt zu Empfindungsstörungen, Ameisenlaufen oder Kribbeln in den Füßen. Es entstehen Verletzungen, die nicht bemerkt und behandelt werden, die nicht abheilen und die Geschwüre oder Nekrosen an den Füßen hervorrufen. Nicht selten führen diese Veränderungen zu einer Amputation.
Es wird allen Diabetikern deswegen schon in der Anfangsphase ihrer Erkrankung empfohlen, das Fortschreiten dieser Erkrankung durch gesunde Ernährung und viel Bewegung entgegenzuwirken. In vielen Fällen wird bereits durch die alleinige Gewichtsabnahme der Blutzuckerspiegel gesenkt und die Insulinempfindlichkeit verbessert.
Der positive Effekt kann direkt in den regelmäßig durchgeführten Blutzuckermessungen abgelesen werden. Die morgendlichen Nüchtern-Blutzuckerwerte sollten zwischen 80 und 120 mg/dl liegen, ein bis zwei Stunden nach einer Mahlzeit sind die gemessenen Werte höher und liegen bei 130 bis 160 mg/dl und die abendlichen, vor dem Schlafengehen gemessenen Blutzuckerwerte sind bei 110 bis 140 mg/dl anzustreben, nicht zuletzt, um nächtliche Unterzuckerungen zu vermeiden.
Die Qualität der Blutzzuckereinstellung, mit dem HbA1c als Langzeitwert, spiegelt eine gute Blutzuckerkontrolle wider, wenn er weniger als 7 Prozent, am besten etwa 6,5 Prozent beträgt. Das Blutzuckermessgerät und dessen regelmäßige Verwendung motiviert die Diabetiker zur Eigenverantwortung für den Krankheitsverlauf und zur Lebensstilanpassung durch Ernährung und Bewegung, damit die Organschäden durch zu hohe Blutzuckerwerte möglichst vermieden werden.