In Deutschland werden jährlich 2.500 Babys mit fetalem Alkoholsyndrom geboren. Die Neugeborenen zeigen Retardierungen (Verzögerungen der geistigen oder körperlichen Entwicklung), typische Missbildungen des Gesichts, tiefliegende Ohren, einen zu geringen Schädelumfang und sind in unterschiedlichem Ausmaß geistig behindert und psychisch auffällig.
Die Folgen äußern sich oft erst im Grundschulalter in Form von Lern- und Verhaltensstörungen, motorischen Bewegungs- und sozialen Reifungsstörungen. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann zu einem millionenfachen Untergang von Nervenzellen des sich entwickelnden Gehirns führen. Die Nervenzellen sind besonders in der Zeit empfindlich, in der sie sich durch Ausbildung von Synapsen miteinander vernetzen. Diese gefährliche Periode beginnt ab dem 6. Schwangerschaftsmonat und reicht bis über die ersten Lebensjahre hinaus. Da Alkohol auch in die Muttermilch übertritt, sollte auch während der Stillzeit darauf verzichtet werden. Schäden, die durch Alkoholeinwirkung in der Embryonalentwicklung entstehen, bleiben auch nach der Geburt bestehen. Welche Mengen Alkohol zu Schädigungen des Fetus führen, ist noch unklar. Vermutlich wirkt sich sowohl der tägliche, regelmäßige Alkoholkonsum als auch gelegentliche, übermäßige Alkoholaufnahmen (bereits in Mengen unter 50 Gramm Alkohol) negativ aus. Um mögliche Folgeschäden zu vermeiden, raten Experten allen Schwangeren, auch auf kleine Alkoholmengen zu verzichten.