Erhöhte Blutdruckwerte betreffen in Deutschland nahezu jeden Zweiten Bundesbürger jenseits des 60. Lebensjahrs. Bei vielen beginnt diese Veränderung aber bereits im jungen oder mittleren Lebensalter, was nachhaltige Schäden an den Gefäßen und den Organen verursachen kann. Dieser Blutdruckanstieg bleibt von den meisten Betroffenen unbemerkt, weil kein körperliches Alarmsystem darauf hindeutet.
Herzinfarkt, Schlaganfall oder Demenz können die Folge sein, bei Männern kann nach verhältnismäßig kurzer Zeit eine erektile Dysfunktion auftreten. Jeder Blutdruckanstieg wird durch Übergewicht, Bewegungsmangel und permanenten Stress begünstigt.
In einer Zeit permanenter Zeitbeschleunigung und Arbeitsverdichtung steigen die Stresshormone im menschlichen Organismus stetig an und treiben den Blutdruck weiter in die Höhe, sagte Dr. Marianne Koch, Schirmherrin der Deutschen Hochdruckliga. Den negativen Stress zu bewältigen, kann mit psychologischen Verfahren wie autogenem Training, kognitive Verhaltenstherapie und progressive Muskelentspannung nach Jacobsen gelingen.
Ein vermeidbares Risiko wird mit der höchst effizienten Methode der Gewichtsreduktion, der Umstellung auf gesunde Ernährung und mehr Bewegung reduziert. Propagiert wird viel Gemüse, Obst, mageren Fisch und Vollkornprodukte bei den täglichen Mahlzeiten zu bevorzugen und auf tierische Fette weitgehend zu verzichten. Wird ein regelmäßiges Bewegungsprogram in den Tagesablauf eingebaut, gelingt es relativ einfach einige Kilo an Gewicht zu verlieren, wodurch der Blutdruck zur Normalität hin reduziert werden kann.
Bei jüngeren Menschen ist für eine regelmäßige sportliche Aktivität zu raten, während ältere Betroffene mindestens fünf Bewegungseinheiten absolvieren sollten. Dies kann eine dreiviertel Stunde Spazierengehen bestehen, bei dem die Geschwindigkeit der körperlichen Fitness angepasst wird. Dabei wird nicht nur die Fitness trainiert, sondern die Leistungsfähigkeit des Gehirns und die Kraft des Herzmuskels gleichsam mit-trainiert. Auch die Stoffwechselfunktionen werden positiv beeinflusst, indem erhöhte Cholesterinspiegel verbessert und der Blutzucker reguliert werden.
Sind die Blutdruckwerte nur gering erhöht, lässt sich durch diese Lebensstiländerung oft wieder ein normaler Blutdruck herstellen. Es werden damit Medikamente eingespart und drohende Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems oftmals sogar vermieden.