Dresden. Das Gesundheitsziel der Prävention und Therapie des Diabetes wird in der Carl Gustav Carus Universität in Dresden zum Mittelpunkt der Forschung und Lehre. Weil sich bereits Sokrates dem präventiven Denken widmete, sollen hier kluge Gedanken in Taten gewandelt werden.
Eine Stiftungsprofessur wurde an der medizinischen Fakultät der sächsischen Universität etabliert, die von sanofi-aventis ermöglicht und dem international forschenden Mediziner, Professor Dr. Peter Schwarz, in die Hände gelegt wurde.
Diese Stiftungsprofessur zur Prävention und Therapie des Diabetes ist bundes- und europaweit einmalig und vorbildlich, so Staatsministerin Christine Clauß in ihrem Grußwort anlässlich der feierlichen Inauguration von Professor Schwarz. Mit engagierten Partnern wie sanofi-aventis entstand eine tragfähige Kooperation, die der Bevölkerung zu Gute kommt und von den Krankenkassen durch Präventionskonzepte unterstützt wird.
Auch Professor Jan Schulze, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, dankte für die Unterstützung, die zur weltweiten Spitzenstellung der sächsischen Universität bei der Prävention des Diabetes beitrage. Als besonderes Talent von Professor Schwarz bezeichnete er wissenschaftliches Arbeiten und den starken Willen zur Realisierung eines erfolgreichen flächendeckenden Diabetesmanagements.
Schon in der Historie lebten in Dresden herausragende Persönlichkeiten, deren Wirken dem metabolischen Syndrom und dem Diabetes gewidmet war, aber durch „theoria cum praxi“ ist mit dieser Stiftungsprofessur die Geburtsstunde der Prävention initiiert.
„Diabetes ist ein wichtiges Gebiet der Forschung und Entwicklung des Unternehmens sanofi-aventis, und aus der Tradition von Hoechst erwachsen“, sagte Dr. Heinz Riederer, Geschäftsführer Medizin und Gesundheitspolitik der sanofi-aventis Deutschland. Privat Public Partnership (PPP) und eine erfolgreiche Kooperation der akademischen Forschung mit der Industrie wird eine bessere Gesundheitsversorgung etablieren. Noch immer zeigt die Hälfte der Bevölkerung ausbaufähige Blutzuckerkontrollen, so dass neue Strategien und Kooperationen, in die jeder seine Kernkompetenzen einbringt, den Weg bereiten, damit Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus dem tatsächlichen Bedarf der Patienten gerecht werden.
„Wir unterstützen die Stiftungsprofessur mit der Vorstellung, dass Akademie und Industrie sich gegenseitig unterstützen und wissenschaftliche Projekte zu neuen Erkenntnissen führen, die als Grundlage einer effektiven und effizienten Versorgung dienen“, so Riederer.
Professor Manfred Wirth drückte den Dank des Dekanatskollegiums aus und fokussierte auf ein neues Wirken zur Prävention, das auf dem Boden der langjährigen Tradition in Dresden große Unterstützung erfährt.
Die Festvorträge zentrierten sich um die Variabilität des Diabetes mellitus, die Pathogenese und Therapie sowie die gesundheitsökonomischen Aspekte moderner Insulintherapie, die im Vergleich zur ausschließlich am Medikamentenpreis orientierten Behandlung weniger Spätkomplikationen und Hypoglykämien auftreten lässt. Die Sicht auf das Langzeitmanagement des Diabetes beziffert die tatsächlichen Kosten, während eine suboptimale Therapie zu unkalkulierbar hohen Belastungen des Gesundheitswesens führt. Jeder Zweite im Jahr 2000 Geborene wird einen Diabetes entwickeln, und dies reduziert das Bruttosozialprodukt um vier Prozent. Daher müssen Versorgungsstrukturen und Prävention mehr Raum erhalten, so Professor Oliver Schöffski von der Universität Erlangen Nürnberg, damit valide und evaluierte Instrumente entstehen, die als Interventionskonzepte der Versorgung und Prävention genutzt werden.
Professor Stefan Bornstein widmete seinen Vortrag den präventiven Innovationen des Typ-1-Diabetes, und Professor Peter Schwarz, der die Professur für Prävention und Diabetes in Dresden innehat, schilderte die Vorteile effektiver Prävention und umfassender Behandlung des Typ-2-Diabetes.